Donnerstag, 31. Dezember 2009
Guten Rutsch
Heute abend geh ich gegen 23:oo mit Porni und vielleicht Tony ein Bierchen trinken und so.
Tony hatte ich ja schon mal erwaehnt. Er ist schon seit 3 Jahren hier und schlaegt sich offiziell als Englischlehrer durch. Inoffiziell ist er bei sowas wie dem thailaendischen Geheimdienst beschaeftigt und arbeitet gegen die lokale Mafia an, also ein sehr gefaehrlicher Job. Er ist da ueber seine Freundin reingerutscht, die das wohl auch schon laenger macht.
Tony ist ein sehr umgaenglicher, ruhiger Zeitgenosse der von der Art und Weise von etlichen prolligen Touristen hier ziemlich genervt ist. Viele meinen sie koennten die Gastfreundlichkeit und Hoeflichkeit der Asiaten ausnutzen bis zum gehtnichtmehr und benehmen sich wie Sau.
Auf nem Nachtmarkt habe ich mir ne neue Rucksacktasche geholt fuer 4 Euro. Jetzt geh ich noch ne Stunde ins Gym und Dampfbad.
Im Moment kann ich sonst nicht so viel Neues berichten. Tut mir leid. :)
Guten Rutsch an alle und ein gutes Jahr 2010!
Montag, 21. Dezember 2009
Sawasdee
Seit 4 Tagen gehe ich taeglich fuer 1 bis 2 Stunden in einen Fitnessraum hier und dann noch ein bisschen in die Sauna oder das Dampfbad. Kostet stolze 1000 Baht (20 Euro) fuer eine Woche, oder wahlweise 2000 Baht fuer den ganzen Monat. Da ich aber eh nicht mehr lange in Bangkok bin und ich in der Vergangenheit schon mal einen Jahresbeitrag fuer ein Fitnessstudio in den Sand gesetzt habe, weil ich nach 2 Wochen keine Lust mehr hatte, habe ich erst mal die eine Woche genommen. Im Moment habe ich ziemlich Muskelkater.
Gestern habe ich den Premierminister von Thailand aus nur 5 Metern Entfernung gesehen. Er war mit seinem Kabinett zur Besichtigung im kleinen Park hier im Stadtteil Banghlampoo. Die Breakdance Kinder von Gan und Tony hier aus dem Hotel haben fuer ihn gebreakdanced und es gab Musik mit einem kleinen Chor und ein paar andere Performances. Mehrere Fernsehsender waren auch vor Ort. Der Premierminister ist in England aufgewachsen und hat Eton und Oxford besucht, soweit ich weiss. Er ist Kopf der demokratischen, koenigsnahen/konservativen Partei. Wirkt sehr sympathisch. Fotoapparat hatte ich leider nicht dabei.
Dasi mailt alle 2 Tage oder ruft an ab und zu, wobei die Telefonverbindung gestern zum ersten mal gut war. Sie ist heute in Rangun um sich einen Personalausweis ausstellen zu lassen. Wenn sie nach Thailand kommt, dann allerdings wieder per Broker ueber die Grenze. Im Grunde ist das nichts anderes als ein Schleuser. Die Mehrheit der Burmesen hier im Land ist illegal eingereist, so aehnlich wie Mexikaner in den USA. Aus irgendeinem Grund scheinen sie aber dennoch offizielle Arbeitserlaubnisse bekommen zu koennen, was in meinen Augen wenig Sinn macht.
Bei der Sache mit Dasi habe ich nach wie vor ein gutes Gefuehl. Sie hat mir bisher keinen Grund zur Skepsis gegeben.
Es ist in Thailand durchaus so, dass viele Damen mehrere Freundschaften pflegen, aber den jeweiligen Partnern nicht mitteilen. Es geht natuerlich ausschliesslich ums Geld, waehrend der treudoofe Farang es vielleicht fuer die grosse Liebe haelt. Dieses Risiko ist mir durchaus bewusst, aber ich achte schon relativ sorgfaeltig auf so kleine Signale und bin in der Hinsicht, glaube ich, auch relativ sensibel. Nach wie vor denke ich, dass Dasi sehr anstaendig ist.
Wenn asiatische Frauen sehr gut englisch sprechen und Billard spielen sollte man sehr vorsichtig sein, dann haben sie meist in Bars gearbeitet, oder tun das auch noch. Man erkennt sie aber auch oft schon an der Art der Kleidung oder daran, dass sie viel Makeup verwenden. Auch ziehen viele Thaidamen Solo los in Diskotheken um Farangs "abzuschleppen". Viele haben auch oft einen etwas harten oder desillusionierten Gesichtsausdruck oder sie sind offensiv freundlich und "flirty". Anstaendige Frauen sind eher nicht in Touristengebieten anzutreffen und sind auch sehr schuechtern.
Dasi arbeitet als Masseurin und macht Manikuere/Pedikuere, was auch eine Berufssparte in der viele Frauen arbeiten die eine eher zweifelhafte Reputation haben, aber ich denke, ich muss mich in diesem Fall einfach auf mein Gefuehl verlassen. Ich habe hier schon an die 40 Massagen von 30 verschiedenen Masseurinnen gehabt in nicht mal 5 Monaten (seit 4 Wochen allerdings keine mehr) und es ist eigentlich nicht so schwer einzuschaetzen ob diejenige ein "good girl" oder "bad girl" ist. Wenn der erste Satz ist "I am solo, hihihi", dann sollte man davon ausgehen, dass sie einem das nicht sagt, weil sich sich gerade verliebt hat. Genausowenig verstehe ich auch nicht, dass manche Farangs nicht zwischen Ladyboys und echten Frauen unterscheiden koennen. Ein Hotelgast hat den kleinen Unterschied wohl erst im Zimmer bemerkt und hatte dann eine handgreifliche Auseinandersetzung mit der-/demjenigen.
Wie gesagt hat Dasi sich mir nicht aufgedraengt und hat mir auch bisher keinen Anlass gegeben, dass sie mein Vertrauen nicht verdient. Auch hat sie mich bisher nie um Geld gebeten sondern, im Gegenteil, manchmal darauf bestanden Essen, Taxi oder aehnliches selber zu bezahlen.
Mein Visum laeuft Mitte Januar ab, aber ich kann davor kurz zur Grenze reisen (wahrscheinlich Malaysia) und dann meinen dritten 60 Tage Zyklus beginnen. Danach muss ich mal weiter schauen. Es gibt offenbar ein paar verschiedene Optionen, Sprachvisum, Non-Immigration Visum, noch ein Touristenvisum oder zur Not die normalen 15 bis 30 Tagevisa. Alle 15 Tage 20 Stunden Bus fahren wuerde mich allerdings nerven und alle 30 Tage aus- und wieder einfliegen wuerde wohl arg ins Geld gehen.
Sonntag, 13. Dezember 2009
Myanmar Rueckblick - Teil 4
Bagan, Pferdekutsche (10 Euro pro Tag), Colin, Aak, Dasi
Freitag, 11. Dezember 2009
Myanmar Rueckblick - Teil 3
Blick von der alten Bruecke in Mandalay, Wasserbueffel an derselben Bruecke, Dasi (auf der gleichen Bruecke), Blick von einem Tempelberg in Mandalay auf ein Golfresort und das letzte Bild stammt vom Eingang am Fuss des Berges, soweit ich mich erinnere.
Als Aak sich dann weiter uneinsichtig zeigte ist mir der Kragen geplatzt und ich hab ihr gesagt, dass ich sie an Colins Stelle verlassen wuerde und das es fuerchterlich waere wieviel sie luegt. Danach und fuer den Rest des Urlaubs war sie dann sehr kleinlaut und uebertrieben freundlich zu mir. Vielleicht hatte sie Angst, dass ich Colin zu viel erzaehlen wuerde. Naja, das ist deren Sache. Ich moechte mit Aak nur so wenig wie moeglich zu tun haben.
Montag, 7. Dezember 2009
Myanmar Rückblick - Teil 2
Freitag, 4. Dezember 2009
Myanmar Rückblick - Teil 1
Die Berichte zu Myanmar werde ich auf ein paar Tage aufteilen, weil mir bestimmt immer wieder noch was einfällt, was ich vergessen habe.
Ich beschreibe erst mal chronologisch den Verlauf der 14 Tage.
Gestern vor 2 Wochen ging es also los von Bangkok nach Yangon (Rangun). Ein normaler, kurzer Flug mir Air Asia. Der Flughafen in Yangon ist zwar klein aber auf internationalem Standard und sauber.
Dasi und Aak warteten schon 2 Stunden auf uns, obwohl wir keine Verspätung hatten. Ich hatte vorher schon weiche Knie, nachdem wir uns 6 Wochen nicht gesehen hatten. Die Vertrautheit war aber schnell wieder da.
Dasi trug ihre weiße Hose und ein helles Oberteil. Alles was weiß ist gefällt ihr. Weiße Hunde, weiße Kleidung, weiße Haut. Ich mag mehr so bräunliche Töne, grün und blau.
Vom Flughafen ging es zu einer Wechselstube um Dollar in Kyat zu tauschen (1000 Kyat = 1$). Das Taxi war von einer mir nicht erkenntlichen Marke und schätzungsweise so alt wie ich. Taxifahren in Myanmar ist oft teuer, weil es kein Taximeter gibt sondern der Preis vorher ausgemacht wird. Ausländer zahlen höhere Preise selbst in Begleitung von Einheimischen. Für dasselbe Zimmer zahlen Ausländer z.B. 10$ und Einheimische 5$.
Foto: Colin vor der Wechselstube
Mein erster Eindruck nach Verlassen des Flughafens war, dass Yangon im Außenbereich aussieht wie in Havanna oder in den Südstaaten der USA. Großzügig gebaute, schöne Villen im englischen Koadtlonialstil (glaube ich), aber alles eher verwahrlost. Ein Staubwedel und ein Eimer Farbe würden in Myanmar oft Wunder wirken. Mir war das ganze jedenfalls von Anfang an sehr sympathisch.
In der Wechselstube angekommen wechselten wir die Dollar in Kyat. Während ich für 2 Wochen großzügige (dachte ich zumindest) 740$ mitgebracht hatte, wollte Colin mit 150$ auskommen.
Das sei viel zu wenig befanden die beiden Mädchen (und sie hatten sehr recht damit, wie sich schon 2 Tage später rausstellte), daher lieh ich Colan 200$ und tauschte selber 500$ in 500 Eintausend-Kyat Scheine um. Die Verwaltung des Geldes übernahmen die beiden Schwestern, ohne uns um Einverständnis zu bitten. Aber wir gingen mal einfach davon aus, dass das okay sei und es eh besser wäre, wenn die beiden bezahlten, damit wir nicht abgezockt wurden.
Dann ging die Fahrt weiter zur Busstation. Wie lange wir warten mussten, weiss ich nicht mehr, da ich in den 2 Wochen 7 oder 8 ca. zehnstündige Busfahrten hinter mich bringen musste.
Unser erster Stopp war Kyaik-htiyo, der goldene Fels.
Unser Bus kam nach ca. 6 Stunden in der Talstation des goldenen Felsen an. Von da an nahmen wir einen LKW mit ca. 40 Personen auf der Ladefläche zur Bergstagastation und ab da hieß es "laufen". Ca. 90 Minuten steil bergauf. Unsere je 10 bis 20kg Gepäck ließen wir von Gepäckträgern den Berg raufschleppen. Übergewichtige, alte oder faule Menschen haben auch die Wahl sich in einer Art Sänfte von 2 Burmesen den Berg rauftragen zu lassen. Flug, Busfahrt, LKW Fahrt und laufen, das war ziemlich viel für einen Tag.
Oben angekommen checkten wir ins Mountain Top Hotel ein. Die Räume kosteten jeweils 55$ und wir blieben 2 Nächte. Zusammen mit einigen Souvenirs, den Bus- und LKW Fahrten, den Gepäckträgern und dem Essen kosteten uns die ersten beiden Tage 400$ für vier Personen.
Colan und ich konnten die Rechnung erst nicht nachvollziehen und daher gab es dann zwei Tage später in Mawlinmyine erst mal einen Streit. Aak war sauer auf Colan, und Dasi weinte, weil sie meinte ich würde ihr nicht vertrauen. Zwischen Dasi und mir blieb es aber bei dieser 10 minütigen negativen emotionalen Entladung für die 2 Wochen. Aak ist allerdings aus einem anderen Holz geschnitzt, aber dazu werde ich mich später noch mal ausführlicher äußern.
Zurück zu Kyaik-htiyo (gesprochen Dschai-Tio). Das Hotel war also das teuerste in dem ich übernachtet habe, seitdem ich in Asien bin. Leider war es nicht das beste. Während Colin und Aak Glück hatten mit ihrem Zimmer, mussten Daisy und ich von der Rezeption ca.100 ungesichterte verwinkelte Treppenstufen zu unserem Zimmer absteigen, das zwar schön war, aber auch sehr feucht. In einem klammfeuchten Bett zu schlafen finde ich sehr unangenehm.
Foto: Dasi beim Check-In.
Die nächste Nacht konnten wir glücklicherweise das Zimmer wechseln. Nicht mehr ganz so feucht, aber trotzdem das Geld nicht wert.
Einheimische haben in Kyaik-htiyo die Möglichkeit sich kostenlos in einem der vielen identischen Restaurants in der Restaurantallee einzumieten, wenn sie tagsüber da essen. Da wir leider fast die einzigen Ausländer da oben waren, war es unangenehm ständig im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit zu stehen. Ständig wurde über uns geredet, alle Augen glotzten uns an und dann wurde auch noch immer bewertet wer von uns beiden besser, klüger, stärker, gutaussehender, größer und wohlhabender sei. Diesen Streit fochten auch Dasi und Aak untereinander aus, was Colin und ich natürlich nicht gut fanden, wobei ich weder mit Aak noch mit Colin jeden Tag verbringen könnte. Aak ist meiner Ansicht nach bösartig und total egoistisch und Colin ist sehr einfach gestrickt und eher geizig. Dasi ist auch eher simpel, aber bei ihr finde ich es, anders als bei Colin, angenehm.
Colin hat sein Essen zurückgehen lassen, wenn es nicht genau das war, was er bestellt hat. Er regte sich darüber auf, dass in Asien nicht, wie in Canada, alle das Essen gleichzeitig serviert bekamen und konnte nicht verstehen, wieso er nicht überall Chai Tee und Café Latté bekommen konnte. Obwohl er vermutlich eine Stange mehr Geld hat als ich, teilte er sich mit Aak alle Kosten (bzw. lies diese sogar mehr bezahlen) während ich mehr als 80% aller Kosten für Dasi und mich übernahm, was ich aufgrund unterschiedlicher Einkommens-/Vermögensverhältnisse auch sehr angemessen finde. Aak hat sich darüber selbst bei mir ausgelassen und ich habe versucht Colin beizubringen, dass da ein Ungleichgewicht besteht, aber er konnte oder wollte es nicht verstehen. Das hört sich jetzt alles sehr negativ an, aber wenn man sich 14 Tage auf der Pelle hockt, dann können einen schon manche Sachen nerven, wobei mich an Dasi bisher nichts nervt ... naja, will sagen, Colin ist schon in Ordnung. Er ist vom Typ her einfach komplett anders als ich. Aak ist da ein ganz eigens Kapitel, aber dazu, wie gesagt, später mehr.
Oben auf dem Berg war es relativ kühl. Abends mussten wir sogar lange Klamotten anziehen. Rings um den goldenen Fels (über dessen Geschichte ich mich leider nicht informiert habe - ich weiss nur, dass er angeblich vor einigen Jahren schwebte und dass das Gold nur aufgemalt ist), gab es Unmengen an Geschäften und Restaurants. Diese umrandeten ein gefliestes Plateau (ca. 2 Fußballfelder groß) auf dem man nur ohne Schuhe laufen durfte. Viele Kinder und Jugendliche spielten da mit Bällen, die beim Auftitschen bunt leuchteten. Colin und ich haben das dann am späten Abend auch machen wollen, was uns dann aber ein Polizist oder Ordner in Zivil untersagt hat, wegen der späten Uhrzeit.
Von den befürchteten Polizisten und Soldaten sieht man in Myanmar erstaunlich wenig, das hatte uns am Flughafen in Bangkok auch schon ein 70jähriger Schweizer gesagt, der sich über das Reiseembargo gegen Myanmar aufregte. Die Menschen könnten schließlich nichts für die Militärdiktatur. Auch hat er uns erklärt, dass die Dollarscheine nicht geknickt, gefaltet, bemalt oder ähnliches sein dürfen. Wenn sie nicht druckfrisch aussehen, werden die nicht angenommen in Myanmar. Die Kyat können allerdings total zerfleddert sein, das ist egal.
Ich habe mehrere Leute in Myanmar gefragt, was sie vom Embargo halten (über das die Deutschen allerdings wohl nicht informiert sind, da 80% der Myanmarreisenden Deutsche zu sein scheinen, aber auch die trifft man nur in den Touristengebieten von Mandalay und Bagon). Die Einheimischen finden das Embargo als Maßnahme gegen die Regierung gut und für die Bevölkerung schmerzvoll, also genau so, wie ich als Außenstehender das auch sehen würde.
Für heute muss das erst mal reichen, weiter geht es mit meinem Reisebericht in ein oder zwei Tagen.