Donnerstag, 31. Dezember 2009

Guten Rutsch

So, vier Monate bin ich jetzt insgesamt hier und finde es nach wie vor sehr schoen hier.

Heute abend geh ich gegen 23:oo mit Porni und vielleicht Tony ein Bierchen trinken und so.

Tony hatte ich ja schon mal erwaehnt. Er ist schon seit 3 Jahren hier und schlaegt sich offiziell als Englischlehrer durch. Inoffiziell ist er bei sowas wie dem thailaendischen Geheimdienst beschaeftigt und arbeitet gegen die lokale Mafia an, also ein sehr gefaehrlicher Job. Er ist da ueber seine Freundin reingerutscht, die das wohl auch schon laenger macht.
Tony ist ein sehr umgaenglicher, ruhiger Zeitgenosse der von der Art und Weise von etlichen prolligen Touristen hier ziemlich genervt ist. Viele meinen sie koennten die Gastfreundlichkeit und Hoeflichkeit der Asiaten ausnutzen bis zum gehtnichtmehr und benehmen sich wie Sau.

Auf nem Nachtmarkt habe ich mir ne neue Rucksacktasche geholt fuer 4 Euro. Jetzt geh ich noch ne Stunde ins Gym und Dampfbad.

Im Moment kann ich sonst nicht so viel Neues berichten. Tut mir leid. :)

Guten Rutsch an alle und ein gutes Jahr 2010!

Montag, 21. Dezember 2009

Sawasdee

Will mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben. In zwei Wochen geht es nach Koh Tao, wo wir hoffentlich im Tommy Resort unterkommen fuer monatliche 180 Euro. Da zu der Zeit Hochsaison ist, wird es eventuell schwer da auf Anhieb was zu bekommen, wobei Touristen ja normalerweise nicht 4 Wochen auf Koh Tao bleiben ...

Seit 4 Tagen gehe ich taeglich fuer 1 bis 2 Stunden in einen Fitnessraum hier und dann noch ein bisschen in die Sauna oder das Dampfbad. Kostet stolze 1000 Baht (20 Euro) fuer eine Woche, oder wahlweise 2000 Baht fuer den ganzen Monat. Da ich aber eh nicht mehr lange in Bangkok bin und ich in der Vergangenheit schon mal einen Jahresbeitrag fuer ein Fitnessstudio in den Sand gesetzt habe, weil ich nach 2 Wochen keine Lust mehr hatte, habe ich erst mal die eine Woche genommen. Im Moment habe ich ziemlich Muskelkater.

Gestern habe ich den Premierminister von Thailand aus nur 5 Metern Entfernung gesehen. Er war mit seinem Kabinett zur Besichtigung im kleinen Park hier im Stadtteil Banghlampoo. Die Breakdance Kinder von Gan und Tony hier aus dem Hotel haben fuer ihn gebreakdanced und es gab Musik mit einem kleinen Chor und ein paar andere Performances. Mehrere Fernsehsender waren auch vor Ort. Der Premierminister ist in England aufgewachsen und hat Eton und Oxford besucht, soweit ich weiss. Er ist Kopf der demokratischen, koenigsnahen/konservativen Partei. Wirkt sehr sympathisch. Fotoapparat hatte ich leider nicht dabei.

Dasi mailt alle 2 Tage oder ruft an ab und zu, wobei die Telefonverbindung gestern zum ersten mal gut war. Sie ist heute in Rangun um sich einen Personalausweis ausstellen zu lassen. Wenn sie nach Thailand kommt, dann allerdings wieder per Broker ueber die Grenze. Im Grunde ist das nichts anderes als ein Schleuser. Die Mehrheit der Burmesen hier im Land ist illegal eingereist, so aehnlich wie Mexikaner in den USA. Aus irgendeinem Grund scheinen sie aber dennoch offizielle Arbeitserlaubnisse bekommen zu koennen, was in meinen Augen wenig Sinn macht.

Bei der Sache mit Dasi habe ich nach wie vor ein gutes Gefuehl. Sie hat mir bisher keinen Grund zur Skepsis gegeben.
Es ist in Thailand durchaus so, dass viele Damen mehrere Freundschaften pflegen, aber den jeweiligen Partnern nicht mitteilen. Es geht natuerlich ausschliesslich ums Geld, waehrend der treudoofe Farang es vielleicht fuer die grosse Liebe haelt. Dieses Risiko ist mir durchaus bewusst, aber ich achte schon relativ sorgfaeltig auf so kleine Signale und bin in der Hinsicht, glaube ich, auch relativ sensibel. Nach wie vor denke ich, dass Dasi sehr anstaendig ist.

Wenn asiatische Frauen sehr gut englisch sprechen und Billard spielen sollte man sehr vorsichtig sein, dann haben sie meist in Bars gearbeitet, oder tun das auch noch. Man erkennt sie aber auch oft schon an der Art der Kleidung oder daran, dass sie viel Makeup verwenden. Auch ziehen viele Thaidamen Solo los in Diskotheken um Farangs "abzuschleppen". Viele haben auch oft einen etwas harten oder desillusionierten Gesichtsausdruck oder sie sind offensiv freundlich und "flirty". Anstaendige Frauen sind eher nicht in Touristengebieten anzutreffen und sind auch sehr schuechtern.

Dasi arbeitet als Masseurin und macht Manikuere/Pedikuere, was auch eine Berufssparte in der viele Frauen arbeiten die eine eher zweifelhafte Reputation haben, aber ich denke, ich muss mich in diesem Fall einfach auf mein Gefuehl verlassen. Ich habe hier schon an die 40 Massagen von 30 verschiedenen Masseurinnen gehabt in nicht mal 5 Monaten (seit 4 Wochen allerdings keine mehr) und es ist eigentlich nicht so schwer einzuschaetzen ob diejenige ein "good girl" oder "bad girl" ist. Wenn der erste Satz ist "I am solo, hihihi", dann sollte man davon ausgehen, dass sie einem das nicht sagt, weil sich sich gerade verliebt hat. Genausowenig verstehe ich auch nicht, dass manche Farangs nicht zwischen Ladyboys und echten Frauen unterscheiden koennen. Ein Hotelgast hat den kleinen Unterschied wohl erst im Zimmer bemerkt und hatte dann eine handgreifliche Auseinandersetzung mit der-/demjenigen.

Wie gesagt hat Dasi sich mir nicht aufgedraengt und hat mir auch bisher keinen Anlass gegeben, dass sie mein Vertrauen nicht verdient. Auch hat sie mich bisher nie um Geld gebeten sondern, im Gegenteil, manchmal darauf bestanden Essen, Taxi oder aehnliches selber zu bezahlen.

Mein Visum laeuft Mitte Januar ab, aber ich kann davor kurz zur Grenze reisen (wahrscheinlich Malaysia) und dann meinen dritten 60 Tage Zyklus beginnen. Danach muss ich mal weiter schauen. Es gibt offenbar ein paar verschiedene Optionen, Sprachvisum, Non-Immigration Visum, noch ein Touristenvisum oder zur Not die normalen 15 bis 30 Tagevisa. Alle 15 Tage 20 Stunden Bus fahren wuerde mich allerdings nerven und alle 30 Tage aus- und wieder einfliegen wuerde wohl arg ins Geld gehen.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Myanmar Rueckblick - Teil 4

So hier geht es dann weiter. Heute ist mir nicht so nach schreiben, daher poste ich der Einfachheit halber mal ein paar mehr Fotos:


Bagan, Pferdekutsche (10 Euro pro Tag), Colin, Aak, Dasi


Die alte Bruecke noch mal
Vom Golden Rock zur Busstation (das ist nicht der LKW von dem ich vorher mal geschrieben habe)

Mittagessen an der Bruecke, kleine Fische die man mit Kopf essen kann.

Eine der beruechtigten Toiletten zum hinhocken.

Am Eingang des weltgroessten liegenden Aussenbuddha
Kopf desselben Buddhas

Dasi vor einer Buddhastatue

Noch mal der liegende Buddha

Bagon an der Pferdekutsche Colin, Aak, Dasi
Markt in Mawlinmyine, links Dasi

Freitag, 11. Dezember 2009

Myanmar Rueckblick - Teil 3

Die Bilder stell ich mal voran, weil die sich im Blogger so schlechte platzieren lassen.
Blick von der alten Bruecke in Mandalay, Wasserbueffel an derselben Bruecke, Dasi (auf der gleichen Bruecke), Blick von einem Tempelberg in Mandalay auf ein Golfresort und das letzte Bild stammt vom Eingang am Fuss des Berges, soweit ich mich erinnere.












So mit etwas Verspaetung (und auf einer thailaendischen Tastatur ohne Umlaute) kommt hier der dritte Teil des Rueckblicks.
Setse Beach - das ist einer von drei oder vier bekannteren Straenden in Myanmar. Dieser hier ist in der Popularitaet aber weit unten, weil das Wasser ziemlich trueb ist. Mir persoenlich hat es da allerdings besser gefallen als auf Koh Samui. Auf Samui find ich das Wasser wesentlich spackiger und staendig wird man da von Insekten gebissen. Ausserdem hat es da eine Menge Gestein unter Wasser. Setse Beach dagegen hat einen komplett ebenen Sandstrand, auch im Wasser. Der Sand ist nicht der schoenste, aber alles in allem kann man da gut schwimmen, Ball spielen oder in der Sonne liegen. Die beiden Schwestern koennen nicht oder nur wenig schwimmen und sind fuer Sonne auch nicht so zu begeistern.
Gegen Nachmittag haben wir dann noch 2 Mopeds gemietet und sind mit 80 bis 100 Stundenkilometer am Strand rumgerast. Es ging dabei vor allem auch darum Aak ihre Angst davor zu nehmen. Sie selber hat ein tolles Moped auf Koh Tao, aber traut sich nicht, damit zu fahren.
Nach einem kleinen Snack haben wir dann noch 2 Pferde gemietet. Die Pferde waren eher Ponies und wir durften nur in Begleitung damit rumtraben, war also nicht so spektakulaer. Unbequem war es auch noch.
Wo dieser Trip jetzt genau chronologisch einzuordnen ist, weiss ich nicht mehr. Jedenfalls ging es danach irgendwann ueber Yangon nach Mandalay (ca. 2 mal 10 Stunden im Bus). Das Fernsehunterhaltungsprogramm im Bus schwankte dabei zwischen ganz nett und nervig wegen schlecht ausgesteuerter Lautstaerke. Populaer sind in Thailand und Myanmar diese Billig Sitcoms a la Gute Zeiten Schlechte Zeiten oder auch Musik DVDs. Musikalisch haben die Myanma einiges drauf. Es gibt da viele gute Bands und Saenger und so ziemlich jeder bekannte westliche Pop oder Rocksong wurde von denen gecovert. Dann lief ab und zu noch Comedy, die man zum Teil auch ohne Sprachkenntnisse witzig finden konnte.
In Mandalay angekommen buchten wir uns in einem kleinen, aber netten Hotel ein mit schoener Dachterasse zum Fruehstuecken. Kosten glaub ich so 8$ pro Nacht und Nase.

Am Morgen kam Aak dann zu mir auf die Dachterasse (Fruehstueck war nur fuer Auslaender inklusive) und hat mir gesagt das Colin auf sie sauer sei weil er gestern ihren Pass gesehen hat laut dem sie 1974 geboren war und somit 35 Jahre und nicht 31 wie sie Colin vorher erzaehlt hat. Im Grunde hat sie im beim ersten Treffen gesagt, sie sei 29, dann hat sie das Schrittweise erhoeht. Bis auf 35 ist allerdings ein ganz schoen grosser Schritt.

Mir selber hatte sie mehrmals gesagt sie sei 32 und auch 1977 geboren, 35 macht allerdings mehr Sinn. Sie sieht auch eher aus wie 35. Tja netterweise habe ich dann angeboten mit Colin zu reden und ihmzu erklaeren, dass sie das nur macht, weil sie ihn nicht verlieren will. Dazu kam es aber dann nicht.

Als Colin raufkam erklaerte der mir, dass Aak ihm gesagt habe, dass alle Dokumente absichtlich falsch auf 1974 ausgestellt wurden, damit Aak besser in Malaysia oder Singapur arbeiten konnte. So ein Unsinn und der glaubt das auch noch. Aak war dabei das Gegenteil von Kleinlaut. Sie haette ja Colin 1000mal gesagt blablabla und sie wuerde nie luegen. Das sie ein Kind hat weiss Colin auch nicht und ich bin bei der ganzen Sache dann stillschweigender Mittwisser. Ich konnte mir das ganze nicht mehr anhoeren und bin runtergegangen.

Colin wollte den Tag im Hotel verbringen und daher sind wir zu dritt dann auf Sightseeing Tour gegangen.
Als Aak sich dann weiter uneinsichtig zeigte ist mir der Kragen geplatzt und ich hab ihr gesagt, dass ich sie an Colins Stelle verlassen wuerde und das es fuerchterlich waere wieviel sie luegt. Danach und fuer den Rest des Urlaubs war sie dann sehr kleinlaut und uebertrieben freundlich zu mir. Vielleicht hatte sie Angst, dass ich Colin zu viel erzaehlen wuerde. Naja, das ist deren Sache. Ich moechte mit Aak nur so wenig wie moeglich zu tun haben.

Man koennte jetzt denken, dass Dasi nicht so ganz anders sei als Aak, aber ich glaube, dass ich das trotz rosaroter Brille verneinen kann. Die beiden sind komplett unterschiedliche Typen. Dennoch sind sie ja Schwestern und Dasi muss auch mit Aak klarkommen, nicht zuletzt weil sie zusammen arbeiten. Wenn ich mich dazwischen werfe dann schneide ich mir eventuell ins eigene Fleisch und Aak macht mich schlecht vor Dasi, was sie laut Dasi auch tatsaechlich so schon macht. Auf der anderen Seite hat Aaks Empfehlung uns beide erst zusammengebracht, sonst waere da wohl nichts draus geworden.
Dasi selber hat im letzten Jahr 8 Monate nicht mir ihrer Schwester reden wollen, von daher hat sie Verstaendnis dafuer wenn ich mich ueber Aaks Verlogenheit aufrege.
Nach unserer Konfrontation hatte Aak dann Bauchschmerzen und ist ins Hotel zurueckgefahren. Dasi und ich haben uns alleine noch eine lange, alte Bruecke und einen schoenen Sonnenuntergang angeschaut. Mit Namen und historischem Hintergrund kann ich leider wieder nicht dienen. Auf jeden Fall war das der Ort mit den meisten Touristen in Myanmar bis dato. Nichtsdestotrotz sehr schoen.

Montag, 7. Dezember 2009

Myanmar Rückblick - Teil 2

Am "Golden Rock" haben wir also die Zeit von Freitag bis Sonntag verbracht. Sonntag mittag sind wir dann abgestiegen zur Mittelstation, wo man auch "duschen" konnte, was soviel heisst wie ein Fass mit sauberem Wasser und eine kleine Schüssel zum über den Kopf schütten.
Normalerweise haben Burmesen zum duschen einen Dusch-Longyi an, eine Art Wickelrock, den man auch tagsüber trägt. Rund 80% aller Männer und Frauen tragen so einen Longyi. Colin und ich hatten uns mittlerweile auch einen zugelegt und wurden wegen unserer eigenartigen Wickeltechnik (und unserem westlichen Aussehen) belächelt (Foto reiche ich eventuell nach: Colin ist auf Koh Tao zur Zeit und ich in Bangkok und er hat die Fotos, weil ich meine Kamera zu dem Zeitpunkt nicht dabei hatte).
Weiter ging es mit dem LKW und dann mit dem Bus, bis wir schließlich in der dritt- oder viertgrößten Stadt Mawlinmyine angekommen waren. Hier geht Dasi zur Zeit zur Schule und ihre Familie wohnt nur eine Stunde entfernt in einem Dorf.
Mawlinmyine ist ruhig und ganz nett. Strom hat die Stadt aber eher selten, angeblich hat sie sich mit der Regierung in den Haaren wegen nicht bezahlter Stromrechnungen. Viele Restaurants, Hotels oder Haushalte haben ihren eigenen Generator für den Notfall. Ein besonders nettes Restaurant ist direkt am Fluss mit gedämpft bunter Beleuchtung und großer Fußballleinwand. Da zahlt man aber für ein ordentliches Gericht auch so 4 bis 5 US$, also so 3 Euro oder 150 Baht. Statt dem bestellten Wasser habe ich Bier bekommen. Naja ok. Die Burmesen sprechen minimal besser englisch als die Thais, aber das auch eher so in Mandalay und Bagon. also Touristenstädten.
Die meisten Restaurants sind grell mit Neonröhren beleuchtet, weil Asiaten das gut finden. Ich vermute das liegt daran, dass Sauberkeit hier keine Selbstverständlichkeit ist und man daher lieber genau sehen will was man isst.
Apropos, ich hätte es ja nicht geglaubt, aber ich habe auf der Busfahrt ca. 10 oder mehr frittierte große Heuschrecken gegessen, natürlich erst aus Gruppenzwang, aber ich muss sagen, die schmecken wohl. Erst hab ich noch rumgepult um den Darm rauszunehmen und den Kopf weggeschmissen, aber hinterher war mir das zu doof. Flügelchen ab und rein damit.
Colin war mittlerweile ziemlich erkrankt und wurde von Aak überbemuttert. Er war schon extrem genervt, weil er einfach ein paar Stunden Ruhe haben wollte, aber Aak ihm stundenlang den Bauch massiert hat. Leider spannte sie Dasi dann da auch noch mit ein, so dass die beiden dann zusammen auf ihm rumdrückten.

Aak fielen immer irgendwelche unsinnigen Sachen ein, was man bei der und der Erkrankung machen muss oder essen muss, oder welche Medizin gut ist. Absolut irrsinnige Dinge zum Teil. Im örtlichen Krankenhaus wurde Colin dann mit Medikamenten gegen alles mögliche versorgt, angeblich hatte er 111 Fahrenheit, das sind ja irgendwie 44 Grad Celsius habe ich gerade gegooglet, so ein Schwachsinn ...

Er fühlte sich aber die ganze Zeit über nicht gut und hat sicher 5 Kilo abgenommen. Da wir beide viele Mosquitostiche hatten, hoffe ich mal nicht, dass es Malaria, Dengue Fieber oder ähnlich schlimmes ist.
Als nächstes ging es dann Aak übel (das war aber schon in Mandalay) und schließlich noch mir, aber nur minimal. Ist auch mittlerweile wieder alles in Butter bei mir.

Das Hotel in Mawlinmyine fand ich super. Schönes altes großzügig gebautes Haus. Unser Zimmer hatte eine sehr hohe Decke. Die Betten waren alt, aber okay. Unser Badezimmer war im Flur, aber auch nur für uns (mit Vorhängeschloss). Colin hatte da ein unschönes Erlebnis mit gleichzeitigem Sturzdurchfall und Erbrechen. Ich habe das Ergebnis noch sehen dürfen, bevor Aak das dann beseitigt hat.
Fotos: Flur vor unserem Hotezimmer und Blick aus einem Fenster im Flur


Abends sind wir dann zur Tante der Geschwister gelaufen, die sich sehr gefreut hat. Colin wurde noch ein wenig betüddelt und hat ein bisschen geschlafen. Am nächsten Tag ging es dann mit einem Tuk Tuk zum Elternhaus. Die beiden hatten Angst, dass wir sie nicht mehr mögen würden, wenn wir die Armut sehen würden, in der die Eltern leben würden.

Das störte uns aber nicht wirklich. Ich möchte zwar nicht so wohnen müssen, aber für ein, zwei Tage find ich das ganz nett. Das Haus hat nur ein großes Zimmer, Geschäfte verrichtet man irgendwo in den Büschen und Waschen kann man sich mit dem Wasser aus dem Brunnen. Betten gibt es auch nicht. Alle schlafen nebeneinander auf dem Boden.
Früher war der Vater mit einem Bürojob für die Regierung tätig, heute ist er Rentner ohne Rente. In Asien wird einfach erwartet, dass die Kinder den Eltern Geld schicken. Dasi schickt ca. 100 Euro im Monat, Aak drückt sich davor (sie sei schon zu alt und muss an ihre eigene Zukunft denken). Die Eltern haben einen relativ großen Hang mit Obstbäumen verschiedenster Art deren Ertag sie auf dem Markt verkaufen können. Als wir da waren wuchs aber nirgendwo was. Ab und zu schlägt der Vater einen der goldenen Bambusse und verkauft den heimlich (seine Frau schimpft ihn dann :))

In dem Haus wohnen neben den beiden Eltern , der jüngste und einzige Sohn der schwer herzkrank ist und sehr dünn, die Tochter von Japanma (einer der vier Schwester) und der Sohn der mittleren Tochter deren Namen ich nicht kenne und die wohl keine gute Beziehung zur Familie hat, wie man so raushören konnte.

Hinter dem Haus haben wir dann Fisch gegrillt, den wir auf dem Markt in Mawlinmyine gekauft hatten. Dasis Bruder ist sehr technikbegeistert und war fasziniert vom kleinen Ipod nano, den ich Dasi mitgebracht hatte. Dasis Vater spricht relativ gut englisch aber ist eher still. Die Familie schien uns aber sehr zu mögen und war, wie gesagt, sehr freundlich. Zwischendurch kreuzte die Dorfpolizei mit 5 Mann auf um unsere Visa und Personalien zu überprüfen. Das hatte der Vater aber offenbar selber veranlasst um keine Probleme zu bekommen. War auch halb so wil
Dann besuchten wir noch zwei Cousinen am anderen Ende des Dorfes und nahmen gegen 20:00 den Nachtbus zurück nach Yangon. Das weitere folgt dann morgen oder übermorgen.

Ach, ich habe noch vergessen das wir von Mawlinmyine aus (oder ich glaube sogar vorher) einen Abstecher zum Setse Beach gemacht haben, aber dazu schreibe ich dann später mehr.

Freitag, 4. Dezember 2009

Myanmar Rückblick - Teil 1

Gestern Morgen bin ich aus Myanmar/Burma zurückgekehrt und habe erst mal mit 16 Stunden Schlaf meine Übermüdung, Diarrhoe, leichte Grippe und Augenentzündung auszukurieren versucht. Hat soweit ganz gut geklappt. :)

Die Berichte zu Myanmar werde ich auf ein paar Tage aufteilen, weil mir bestimmt immer wieder noch was einfällt, was ich vergessen habe.

Ich beschreibe erst mal chronologisch den Verlauf der 14 Tage.

Gestern vor 2 Wochen ging es also los von Bangkok nach Yangon (Rangun). Ein normaler, kurzer Flug mir Air Asia. Der Flughafen in Yangon ist zwar klein aber auf internationalem Standard und sauber.

Dasi und Aak warteten schon 2 Stunden auf uns, obwohl wir keine Verspätung hatten. Ich hatte vorher schon weiche Knie, nachdem wir uns 6 Wochen nicht gesehen hatten. Die Vertrautheit war aber schnell wieder da.

Dasi trug ihre weiße Hose und ein helles Oberteil. Alles was weiß ist gefällt ihr. Weiße Hunde, weiße Kleidung, weiße Haut. Ich mag mehr so bräunliche Töne, grün und blau.


Vom Flughafen ging es zu einer Wechselstube um Dollar in Kyat zu tauschen (1000 Kyat = 1$). Das Taxi war von einer mir nicht erkenntlichen Marke und schätzungsweise so alt wie ich. Taxifahren in Myanmar ist oft teuer, weil es kein Taximeter gibt sondern der Preis vorher ausgemacht wird. Ausländer zahlen höhere Preise selbst in Begleitung von Einheimischen. Für dasselbe Zimmer zahlen Ausländer z.B. 10$ und Einheimische 5$.

Foto: Colin vor der Wechselstube


Mein erster Eindruck nach Verlassen des Flughafens war, dass Yangon im Außenbereich aussieht wie in Havanna oder in den Südstaaten der USA. Großzügig gebaute, schöne Villen im englischen Koadtlonialstil (glaube ich), aber alles eher verwahrlost. Ein Staubwedel und ein Eimer Farbe würden in Myanmar oft Wunder wirken. Mir war das ganze jedenfalls von Anfang an sehr sympathisch.

In der Wechselstube angekommen wechselten wir die Dollar in Kyat. Während ich für 2 Wochen großzügige (dachte ich zumindest) 740$ mitgebracht hatte, wollte Colin mit 150$ auskommen.

Das sei viel zu wenig befanden die beiden Mädchen (und sie hatten sehr recht damit, wie sich schon 2 Tage später rausstellte), daher lieh ich Colan 200$ und tauschte selber 500$ in 500 Eintausend-Kyat Scheine um. Die Verwaltung des Geldes übernahmen die beiden Schwestern, ohne uns um Einverständnis zu bitten. Aber wir gingen mal einfach davon aus, dass das okay sei und es eh besser wäre, wenn die beiden bezahlten, damit wir nicht abgezockt wurden.

Dann ging die Fahrt weiter zur Busstation. Wie lange wir warten mussten, weiss ich nicht mehr, da ich in den 2 Wochen 7 oder 8 ca. zehnstündige Busfahrten hinter mich bringen musste.

Unser erster Stopp war Kyaik-htiyo, der goldene Fels.



Unser Bus kam nach ca. 6 Stunden in der Talstation des goldenen Felsen an. Von da an nahmen wir einen LKW mit ca. 40 Personen auf der Ladefläche zur Bergstagastation und ab da hieß es "laufen". Ca. 90 Minuten steil bergauf. Unsere je 10 bis 20kg Gepäck ließen wir von Gepäckträgern den Berg raufschleppen. Übergewichtige, alte oder faule Menschen haben auch die Wahl sich in einer Art Sänfte von 2 Burmesen den Berg rauftragen zu lassen. Flug, Busfahrt, LKW Fahrt und laufen, das war ziemlich viel für einen Tag.

Oben angekommen checkten wir ins Mountain Top Hotel ein. Die Räume kosteten jeweils 55$ und wir blieben 2 Nächte. Zusammen mit einigen Souvenirs, den Bus- und LKW Fahrten, den Gepäckträgern und dem Essen kosteten uns die ersten beiden Tage 400$ für vier Personen.

Colan und ich konnten die Rechnung erst nicht nachvollziehen und daher gab es dann zwei Tage später in Mawlinmyine erst mal einen Streit. Aak war sauer auf Colan, und Dasi weinte, weil sie meinte ich würde ihr nicht vertrauen. Zwischen Dasi und mir blieb es aber bei dieser 10 minütigen negativen emotionalen Entladung für die 2 Wochen. Aak ist allerdings aus einem anderen Holz geschnitzt, aber dazu werde ich mich später noch mal ausführlicher äußern.

Zurück zu Kyaik-htiyo (gesprochen Dschai-Tio). Das Hotel war also das teuerste in dem ich übernachtet habe, seitdem ich in Asien bin. Leider war es nicht das beste. Während Colin und Aak Glück hatten mit ihrem Zimmer, mussten Daisy und ich von der Rezeption ca.100 ungesichterte verwinkelte Treppenstufen zu unserem Zimmer absteigen, das zwar schön war, aber auch sehr feucht. In einem klammfeuchten Bett zu schlafen finde ich sehr unangenehm.

Foto: Dasi beim Check-In.


Die nächste Nacht konnten wir glücklicherweise das Zimmer wechseln. Nicht mehr ganz so feucht, aber trotzdem das Geld nicht wert.

Einheimische haben in Kyaik-htiyo die Möglichkeit sich kostenlos in einem der vielen identischen Restaurants in der Restaurantallee einzumieten, wenn sie tagsüber da essen. Da wir leider fast die einzigen Ausländer da oben waren, war es unangenehm ständig im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit zu stehen. Ständig wurde über uns geredet, alle Augen glotzten uns an und dann wurde auch noch immer bewertet wer von uns beiden besser, klüger, stärker, gutaussehender, größer und wohlhabender sei. Diesen Streit fochten auch Dasi und Aak untereinander aus, was Colin und ich natürlich nicht gut fanden, wobei ich weder mit Aak noch mit Colin jeden Tag verbringen könnte. Aak ist meiner Ansicht nach bösartig und total egoistisch und Colin ist sehr einfach gestrickt und eher geizig. Dasi ist auch eher simpel, aber bei ihr finde ich es, anders als bei Colin, angenehm.

Colin hat sein Essen zurückgehen lassen, wenn es nicht genau das war, was er bestellt hat. Er regte sich darüber auf, dass in Asien nicht, wie in Canada, alle das Essen gleichzeitig serviert bekamen und konnte nicht verstehen, wieso er nicht überall Chai Tee und Café Latté bekommen konnte. Obwohl er vermutlich eine Stange mehr Geld hat als ich, teilte er sich mit Aak alle Kosten (bzw. lies diese sogar mehr bezahlen) während ich mehr als 80% aller Kosten für Dasi und mich übernahm, was ich aufgrund unterschiedlicher Einkommens-/Vermögensverhältnisse auch sehr angemessen finde. Aak hat sich darüber selbst bei mir ausgelassen und ich habe versucht Colin beizubringen, dass da ein Ungleichgewicht besteht, aber er konnte oder wollte es nicht verstehen. Das hört sich jetzt alles sehr negativ an, aber wenn man sich 14 Tage auf der Pelle hockt, dann können einen schon manche Sachen nerven, wobei mich an Dasi bisher nichts nervt ... naja, will sagen, Colin ist schon in Ordnung. Er ist vom Typ her einfach komplett anders als ich. Aak ist da ein ganz eigens Kapitel, aber dazu, wie gesagt, später mehr.

Oben auf dem Berg war es relativ kühl. Abends mussten wir sogar lange Klamotten anziehen. Rings um den goldenen Fels (über dessen Geschichte ich mich leider nicht informiert habe - ich weiss nur, dass er angeblich vor einigen Jahren schwebte und dass das Gold nur aufgemalt ist), gab es Unmengen an Geschäften und Restaurants. Diese umrandeten ein gefliestes Plateau (ca. 2 Fußballfelder groß) auf dem man nur ohne Schuhe laufen durfte. Viele Kinder und Jugendliche spielten da mit Bällen, die beim Auftitschen bunt leuchteten. Colin und ich haben das dann am späten Abend auch machen wollen, was uns dann aber ein Polizist oder Ordner in Zivil untersagt hat, wegen der späten Uhrzeit.



Von den befürchteten Polizisten und Soldaten sieht man in Myanmar erstaunlich wenig, das hatte uns am Flughafen in Bangkok auch schon ein 70jähriger Schweizer gesagt, der sich über das Reiseembargo gegen Myanmar aufregte. Die Menschen könnten schließlich nichts für die Militärdiktatur. Auch hat er uns erklärt, dass die Dollarscheine nicht geknickt, gefaltet, bemalt oder ähnliches sein dürfen. Wenn sie nicht druckfrisch aussehen, werden die nicht angenommen in Myanmar. Die Kyat können allerdings total zerfleddert sein, das ist egal.


Ich habe mehrere Leute in Myanmar gefragt, was sie vom Embargo halten (über das die Deutschen allerdings wohl nicht informiert sind, da 80% der Myanmarreisenden Deutsche zu sein scheinen, aber auch die trifft man nur in den Touristengebieten von Mandalay und Bagon). Die Einheimischen finden das Embargo als Maßnahme gegen die Regierung gut und für die Bevölkerung schmerzvoll, also genau so, wie ich als Außenstehender das auch sehen würde.


Für heute muss das erst mal reichen, weiter geht es mit meinem Reisebericht in ein oder zwei Tagen.