Donnerstag, 31. Dezember 2009

Guten Rutsch

So, vier Monate bin ich jetzt insgesamt hier und finde es nach wie vor sehr schoen hier.

Heute abend geh ich gegen 23:oo mit Porni und vielleicht Tony ein Bierchen trinken und so.

Tony hatte ich ja schon mal erwaehnt. Er ist schon seit 3 Jahren hier und schlaegt sich offiziell als Englischlehrer durch. Inoffiziell ist er bei sowas wie dem thailaendischen Geheimdienst beschaeftigt und arbeitet gegen die lokale Mafia an, also ein sehr gefaehrlicher Job. Er ist da ueber seine Freundin reingerutscht, die das wohl auch schon laenger macht.
Tony ist ein sehr umgaenglicher, ruhiger Zeitgenosse der von der Art und Weise von etlichen prolligen Touristen hier ziemlich genervt ist. Viele meinen sie koennten die Gastfreundlichkeit und Hoeflichkeit der Asiaten ausnutzen bis zum gehtnichtmehr und benehmen sich wie Sau.

Auf nem Nachtmarkt habe ich mir ne neue Rucksacktasche geholt fuer 4 Euro. Jetzt geh ich noch ne Stunde ins Gym und Dampfbad.

Im Moment kann ich sonst nicht so viel Neues berichten. Tut mir leid. :)

Guten Rutsch an alle und ein gutes Jahr 2010!

Montag, 21. Dezember 2009

Sawasdee

Will mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben. In zwei Wochen geht es nach Koh Tao, wo wir hoffentlich im Tommy Resort unterkommen fuer monatliche 180 Euro. Da zu der Zeit Hochsaison ist, wird es eventuell schwer da auf Anhieb was zu bekommen, wobei Touristen ja normalerweise nicht 4 Wochen auf Koh Tao bleiben ...

Seit 4 Tagen gehe ich taeglich fuer 1 bis 2 Stunden in einen Fitnessraum hier und dann noch ein bisschen in die Sauna oder das Dampfbad. Kostet stolze 1000 Baht (20 Euro) fuer eine Woche, oder wahlweise 2000 Baht fuer den ganzen Monat. Da ich aber eh nicht mehr lange in Bangkok bin und ich in der Vergangenheit schon mal einen Jahresbeitrag fuer ein Fitnessstudio in den Sand gesetzt habe, weil ich nach 2 Wochen keine Lust mehr hatte, habe ich erst mal die eine Woche genommen. Im Moment habe ich ziemlich Muskelkater.

Gestern habe ich den Premierminister von Thailand aus nur 5 Metern Entfernung gesehen. Er war mit seinem Kabinett zur Besichtigung im kleinen Park hier im Stadtteil Banghlampoo. Die Breakdance Kinder von Gan und Tony hier aus dem Hotel haben fuer ihn gebreakdanced und es gab Musik mit einem kleinen Chor und ein paar andere Performances. Mehrere Fernsehsender waren auch vor Ort. Der Premierminister ist in England aufgewachsen und hat Eton und Oxford besucht, soweit ich weiss. Er ist Kopf der demokratischen, koenigsnahen/konservativen Partei. Wirkt sehr sympathisch. Fotoapparat hatte ich leider nicht dabei.

Dasi mailt alle 2 Tage oder ruft an ab und zu, wobei die Telefonverbindung gestern zum ersten mal gut war. Sie ist heute in Rangun um sich einen Personalausweis ausstellen zu lassen. Wenn sie nach Thailand kommt, dann allerdings wieder per Broker ueber die Grenze. Im Grunde ist das nichts anderes als ein Schleuser. Die Mehrheit der Burmesen hier im Land ist illegal eingereist, so aehnlich wie Mexikaner in den USA. Aus irgendeinem Grund scheinen sie aber dennoch offizielle Arbeitserlaubnisse bekommen zu koennen, was in meinen Augen wenig Sinn macht.

Bei der Sache mit Dasi habe ich nach wie vor ein gutes Gefuehl. Sie hat mir bisher keinen Grund zur Skepsis gegeben.
Es ist in Thailand durchaus so, dass viele Damen mehrere Freundschaften pflegen, aber den jeweiligen Partnern nicht mitteilen. Es geht natuerlich ausschliesslich ums Geld, waehrend der treudoofe Farang es vielleicht fuer die grosse Liebe haelt. Dieses Risiko ist mir durchaus bewusst, aber ich achte schon relativ sorgfaeltig auf so kleine Signale und bin in der Hinsicht, glaube ich, auch relativ sensibel. Nach wie vor denke ich, dass Dasi sehr anstaendig ist.

Wenn asiatische Frauen sehr gut englisch sprechen und Billard spielen sollte man sehr vorsichtig sein, dann haben sie meist in Bars gearbeitet, oder tun das auch noch. Man erkennt sie aber auch oft schon an der Art der Kleidung oder daran, dass sie viel Makeup verwenden. Auch ziehen viele Thaidamen Solo los in Diskotheken um Farangs "abzuschleppen". Viele haben auch oft einen etwas harten oder desillusionierten Gesichtsausdruck oder sie sind offensiv freundlich und "flirty". Anstaendige Frauen sind eher nicht in Touristengebieten anzutreffen und sind auch sehr schuechtern.

Dasi arbeitet als Masseurin und macht Manikuere/Pedikuere, was auch eine Berufssparte in der viele Frauen arbeiten die eine eher zweifelhafte Reputation haben, aber ich denke, ich muss mich in diesem Fall einfach auf mein Gefuehl verlassen. Ich habe hier schon an die 40 Massagen von 30 verschiedenen Masseurinnen gehabt in nicht mal 5 Monaten (seit 4 Wochen allerdings keine mehr) und es ist eigentlich nicht so schwer einzuschaetzen ob diejenige ein "good girl" oder "bad girl" ist. Wenn der erste Satz ist "I am solo, hihihi", dann sollte man davon ausgehen, dass sie einem das nicht sagt, weil sich sich gerade verliebt hat. Genausowenig verstehe ich auch nicht, dass manche Farangs nicht zwischen Ladyboys und echten Frauen unterscheiden koennen. Ein Hotelgast hat den kleinen Unterschied wohl erst im Zimmer bemerkt und hatte dann eine handgreifliche Auseinandersetzung mit der-/demjenigen.

Wie gesagt hat Dasi sich mir nicht aufgedraengt und hat mir auch bisher keinen Anlass gegeben, dass sie mein Vertrauen nicht verdient. Auch hat sie mich bisher nie um Geld gebeten sondern, im Gegenteil, manchmal darauf bestanden Essen, Taxi oder aehnliches selber zu bezahlen.

Mein Visum laeuft Mitte Januar ab, aber ich kann davor kurz zur Grenze reisen (wahrscheinlich Malaysia) und dann meinen dritten 60 Tage Zyklus beginnen. Danach muss ich mal weiter schauen. Es gibt offenbar ein paar verschiedene Optionen, Sprachvisum, Non-Immigration Visum, noch ein Touristenvisum oder zur Not die normalen 15 bis 30 Tagevisa. Alle 15 Tage 20 Stunden Bus fahren wuerde mich allerdings nerven und alle 30 Tage aus- und wieder einfliegen wuerde wohl arg ins Geld gehen.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Myanmar Rueckblick - Teil 4

So hier geht es dann weiter. Heute ist mir nicht so nach schreiben, daher poste ich der Einfachheit halber mal ein paar mehr Fotos:


Bagan, Pferdekutsche (10 Euro pro Tag), Colin, Aak, Dasi


Die alte Bruecke noch mal
Vom Golden Rock zur Busstation (das ist nicht der LKW von dem ich vorher mal geschrieben habe)

Mittagessen an der Bruecke, kleine Fische die man mit Kopf essen kann.

Eine der beruechtigten Toiletten zum hinhocken.

Am Eingang des weltgroessten liegenden Aussenbuddha
Kopf desselben Buddhas

Dasi vor einer Buddhastatue

Noch mal der liegende Buddha

Bagon an der Pferdekutsche Colin, Aak, Dasi
Markt in Mawlinmyine, links Dasi

Freitag, 11. Dezember 2009

Myanmar Rueckblick - Teil 3

Die Bilder stell ich mal voran, weil die sich im Blogger so schlechte platzieren lassen.
Blick von der alten Bruecke in Mandalay, Wasserbueffel an derselben Bruecke, Dasi (auf der gleichen Bruecke), Blick von einem Tempelberg in Mandalay auf ein Golfresort und das letzte Bild stammt vom Eingang am Fuss des Berges, soweit ich mich erinnere.












So mit etwas Verspaetung (und auf einer thailaendischen Tastatur ohne Umlaute) kommt hier der dritte Teil des Rueckblicks.
Setse Beach - das ist einer von drei oder vier bekannteren Straenden in Myanmar. Dieser hier ist in der Popularitaet aber weit unten, weil das Wasser ziemlich trueb ist. Mir persoenlich hat es da allerdings besser gefallen als auf Koh Samui. Auf Samui find ich das Wasser wesentlich spackiger und staendig wird man da von Insekten gebissen. Ausserdem hat es da eine Menge Gestein unter Wasser. Setse Beach dagegen hat einen komplett ebenen Sandstrand, auch im Wasser. Der Sand ist nicht der schoenste, aber alles in allem kann man da gut schwimmen, Ball spielen oder in der Sonne liegen. Die beiden Schwestern koennen nicht oder nur wenig schwimmen und sind fuer Sonne auch nicht so zu begeistern.
Gegen Nachmittag haben wir dann noch 2 Mopeds gemietet und sind mit 80 bis 100 Stundenkilometer am Strand rumgerast. Es ging dabei vor allem auch darum Aak ihre Angst davor zu nehmen. Sie selber hat ein tolles Moped auf Koh Tao, aber traut sich nicht, damit zu fahren.
Nach einem kleinen Snack haben wir dann noch 2 Pferde gemietet. Die Pferde waren eher Ponies und wir durften nur in Begleitung damit rumtraben, war also nicht so spektakulaer. Unbequem war es auch noch.
Wo dieser Trip jetzt genau chronologisch einzuordnen ist, weiss ich nicht mehr. Jedenfalls ging es danach irgendwann ueber Yangon nach Mandalay (ca. 2 mal 10 Stunden im Bus). Das Fernsehunterhaltungsprogramm im Bus schwankte dabei zwischen ganz nett und nervig wegen schlecht ausgesteuerter Lautstaerke. Populaer sind in Thailand und Myanmar diese Billig Sitcoms a la Gute Zeiten Schlechte Zeiten oder auch Musik DVDs. Musikalisch haben die Myanma einiges drauf. Es gibt da viele gute Bands und Saenger und so ziemlich jeder bekannte westliche Pop oder Rocksong wurde von denen gecovert. Dann lief ab und zu noch Comedy, die man zum Teil auch ohne Sprachkenntnisse witzig finden konnte.
In Mandalay angekommen buchten wir uns in einem kleinen, aber netten Hotel ein mit schoener Dachterasse zum Fruehstuecken. Kosten glaub ich so 8$ pro Nacht und Nase.

Am Morgen kam Aak dann zu mir auf die Dachterasse (Fruehstueck war nur fuer Auslaender inklusive) und hat mir gesagt das Colin auf sie sauer sei weil er gestern ihren Pass gesehen hat laut dem sie 1974 geboren war und somit 35 Jahre und nicht 31 wie sie Colin vorher erzaehlt hat. Im Grunde hat sie im beim ersten Treffen gesagt, sie sei 29, dann hat sie das Schrittweise erhoeht. Bis auf 35 ist allerdings ein ganz schoen grosser Schritt.

Mir selber hatte sie mehrmals gesagt sie sei 32 und auch 1977 geboren, 35 macht allerdings mehr Sinn. Sie sieht auch eher aus wie 35. Tja netterweise habe ich dann angeboten mit Colin zu reden und ihmzu erklaeren, dass sie das nur macht, weil sie ihn nicht verlieren will. Dazu kam es aber dann nicht.

Als Colin raufkam erklaerte der mir, dass Aak ihm gesagt habe, dass alle Dokumente absichtlich falsch auf 1974 ausgestellt wurden, damit Aak besser in Malaysia oder Singapur arbeiten konnte. So ein Unsinn und der glaubt das auch noch. Aak war dabei das Gegenteil von Kleinlaut. Sie haette ja Colin 1000mal gesagt blablabla und sie wuerde nie luegen. Das sie ein Kind hat weiss Colin auch nicht und ich bin bei der ganzen Sache dann stillschweigender Mittwisser. Ich konnte mir das ganze nicht mehr anhoeren und bin runtergegangen.

Colin wollte den Tag im Hotel verbringen und daher sind wir zu dritt dann auf Sightseeing Tour gegangen.
Als Aak sich dann weiter uneinsichtig zeigte ist mir der Kragen geplatzt und ich hab ihr gesagt, dass ich sie an Colins Stelle verlassen wuerde und das es fuerchterlich waere wieviel sie luegt. Danach und fuer den Rest des Urlaubs war sie dann sehr kleinlaut und uebertrieben freundlich zu mir. Vielleicht hatte sie Angst, dass ich Colin zu viel erzaehlen wuerde. Naja, das ist deren Sache. Ich moechte mit Aak nur so wenig wie moeglich zu tun haben.

Man koennte jetzt denken, dass Dasi nicht so ganz anders sei als Aak, aber ich glaube, dass ich das trotz rosaroter Brille verneinen kann. Die beiden sind komplett unterschiedliche Typen. Dennoch sind sie ja Schwestern und Dasi muss auch mit Aak klarkommen, nicht zuletzt weil sie zusammen arbeiten. Wenn ich mich dazwischen werfe dann schneide ich mir eventuell ins eigene Fleisch und Aak macht mich schlecht vor Dasi, was sie laut Dasi auch tatsaechlich so schon macht. Auf der anderen Seite hat Aaks Empfehlung uns beide erst zusammengebracht, sonst waere da wohl nichts draus geworden.
Dasi selber hat im letzten Jahr 8 Monate nicht mir ihrer Schwester reden wollen, von daher hat sie Verstaendnis dafuer wenn ich mich ueber Aaks Verlogenheit aufrege.
Nach unserer Konfrontation hatte Aak dann Bauchschmerzen und ist ins Hotel zurueckgefahren. Dasi und ich haben uns alleine noch eine lange, alte Bruecke und einen schoenen Sonnenuntergang angeschaut. Mit Namen und historischem Hintergrund kann ich leider wieder nicht dienen. Auf jeden Fall war das der Ort mit den meisten Touristen in Myanmar bis dato. Nichtsdestotrotz sehr schoen.

Montag, 7. Dezember 2009

Myanmar Rückblick - Teil 2

Am "Golden Rock" haben wir also die Zeit von Freitag bis Sonntag verbracht. Sonntag mittag sind wir dann abgestiegen zur Mittelstation, wo man auch "duschen" konnte, was soviel heisst wie ein Fass mit sauberem Wasser und eine kleine Schüssel zum über den Kopf schütten.
Normalerweise haben Burmesen zum duschen einen Dusch-Longyi an, eine Art Wickelrock, den man auch tagsüber trägt. Rund 80% aller Männer und Frauen tragen so einen Longyi. Colin und ich hatten uns mittlerweile auch einen zugelegt und wurden wegen unserer eigenartigen Wickeltechnik (und unserem westlichen Aussehen) belächelt (Foto reiche ich eventuell nach: Colin ist auf Koh Tao zur Zeit und ich in Bangkok und er hat die Fotos, weil ich meine Kamera zu dem Zeitpunkt nicht dabei hatte).
Weiter ging es mit dem LKW und dann mit dem Bus, bis wir schließlich in der dritt- oder viertgrößten Stadt Mawlinmyine angekommen waren. Hier geht Dasi zur Zeit zur Schule und ihre Familie wohnt nur eine Stunde entfernt in einem Dorf.
Mawlinmyine ist ruhig und ganz nett. Strom hat die Stadt aber eher selten, angeblich hat sie sich mit der Regierung in den Haaren wegen nicht bezahlter Stromrechnungen. Viele Restaurants, Hotels oder Haushalte haben ihren eigenen Generator für den Notfall. Ein besonders nettes Restaurant ist direkt am Fluss mit gedämpft bunter Beleuchtung und großer Fußballleinwand. Da zahlt man aber für ein ordentliches Gericht auch so 4 bis 5 US$, also so 3 Euro oder 150 Baht. Statt dem bestellten Wasser habe ich Bier bekommen. Naja ok. Die Burmesen sprechen minimal besser englisch als die Thais, aber das auch eher so in Mandalay und Bagon. also Touristenstädten.
Die meisten Restaurants sind grell mit Neonröhren beleuchtet, weil Asiaten das gut finden. Ich vermute das liegt daran, dass Sauberkeit hier keine Selbstverständlichkeit ist und man daher lieber genau sehen will was man isst.
Apropos, ich hätte es ja nicht geglaubt, aber ich habe auf der Busfahrt ca. 10 oder mehr frittierte große Heuschrecken gegessen, natürlich erst aus Gruppenzwang, aber ich muss sagen, die schmecken wohl. Erst hab ich noch rumgepult um den Darm rauszunehmen und den Kopf weggeschmissen, aber hinterher war mir das zu doof. Flügelchen ab und rein damit.
Colin war mittlerweile ziemlich erkrankt und wurde von Aak überbemuttert. Er war schon extrem genervt, weil er einfach ein paar Stunden Ruhe haben wollte, aber Aak ihm stundenlang den Bauch massiert hat. Leider spannte sie Dasi dann da auch noch mit ein, so dass die beiden dann zusammen auf ihm rumdrückten.

Aak fielen immer irgendwelche unsinnigen Sachen ein, was man bei der und der Erkrankung machen muss oder essen muss, oder welche Medizin gut ist. Absolut irrsinnige Dinge zum Teil. Im örtlichen Krankenhaus wurde Colin dann mit Medikamenten gegen alles mögliche versorgt, angeblich hatte er 111 Fahrenheit, das sind ja irgendwie 44 Grad Celsius habe ich gerade gegooglet, so ein Schwachsinn ...

Er fühlte sich aber die ganze Zeit über nicht gut und hat sicher 5 Kilo abgenommen. Da wir beide viele Mosquitostiche hatten, hoffe ich mal nicht, dass es Malaria, Dengue Fieber oder ähnlich schlimmes ist.
Als nächstes ging es dann Aak übel (das war aber schon in Mandalay) und schließlich noch mir, aber nur minimal. Ist auch mittlerweile wieder alles in Butter bei mir.

Das Hotel in Mawlinmyine fand ich super. Schönes altes großzügig gebautes Haus. Unser Zimmer hatte eine sehr hohe Decke. Die Betten waren alt, aber okay. Unser Badezimmer war im Flur, aber auch nur für uns (mit Vorhängeschloss). Colin hatte da ein unschönes Erlebnis mit gleichzeitigem Sturzdurchfall und Erbrechen. Ich habe das Ergebnis noch sehen dürfen, bevor Aak das dann beseitigt hat.
Fotos: Flur vor unserem Hotezimmer und Blick aus einem Fenster im Flur


Abends sind wir dann zur Tante der Geschwister gelaufen, die sich sehr gefreut hat. Colin wurde noch ein wenig betüddelt und hat ein bisschen geschlafen. Am nächsten Tag ging es dann mit einem Tuk Tuk zum Elternhaus. Die beiden hatten Angst, dass wir sie nicht mehr mögen würden, wenn wir die Armut sehen würden, in der die Eltern leben würden.

Das störte uns aber nicht wirklich. Ich möchte zwar nicht so wohnen müssen, aber für ein, zwei Tage find ich das ganz nett. Das Haus hat nur ein großes Zimmer, Geschäfte verrichtet man irgendwo in den Büschen und Waschen kann man sich mit dem Wasser aus dem Brunnen. Betten gibt es auch nicht. Alle schlafen nebeneinander auf dem Boden.
Früher war der Vater mit einem Bürojob für die Regierung tätig, heute ist er Rentner ohne Rente. In Asien wird einfach erwartet, dass die Kinder den Eltern Geld schicken. Dasi schickt ca. 100 Euro im Monat, Aak drückt sich davor (sie sei schon zu alt und muss an ihre eigene Zukunft denken). Die Eltern haben einen relativ großen Hang mit Obstbäumen verschiedenster Art deren Ertag sie auf dem Markt verkaufen können. Als wir da waren wuchs aber nirgendwo was. Ab und zu schlägt der Vater einen der goldenen Bambusse und verkauft den heimlich (seine Frau schimpft ihn dann :))

In dem Haus wohnen neben den beiden Eltern , der jüngste und einzige Sohn der schwer herzkrank ist und sehr dünn, die Tochter von Japanma (einer der vier Schwester) und der Sohn der mittleren Tochter deren Namen ich nicht kenne und die wohl keine gute Beziehung zur Familie hat, wie man so raushören konnte.

Hinter dem Haus haben wir dann Fisch gegrillt, den wir auf dem Markt in Mawlinmyine gekauft hatten. Dasis Bruder ist sehr technikbegeistert und war fasziniert vom kleinen Ipod nano, den ich Dasi mitgebracht hatte. Dasis Vater spricht relativ gut englisch aber ist eher still. Die Familie schien uns aber sehr zu mögen und war, wie gesagt, sehr freundlich. Zwischendurch kreuzte die Dorfpolizei mit 5 Mann auf um unsere Visa und Personalien zu überprüfen. Das hatte der Vater aber offenbar selber veranlasst um keine Probleme zu bekommen. War auch halb so wil
Dann besuchten wir noch zwei Cousinen am anderen Ende des Dorfes und nahmen gegen 20:00 den Nachtbus zurück nach Yangon. Das weitere folgt dann morgen oder übermorgen.

Ach, ich habe noch vergessen das wir von Mawlinmyine aus (oder ich glaube sogar vorher) einen Abstecher zum Setse Beach gemacht haben, aber dazu schreibe ich dann später mehr.

Freitag, 4. Dezember 2009

Myanmar Rückblick - Teil 1

Gestern Morgen bin ich aus Myanmar/Burma zurückgekehrt und habe erst mal mit 16 Stunden Schlaf meine Übermüdung, Diarrhoe, leichte Grippe und Augenentzündung auszukurieren versucht. Hat soweit ganz gut geklappt. :)

Die Berichte zu Myanmar werde ich auf ein paar Tage aufteilen, weil mir bestimmt immer wieder noch was einfällt, was ich vergessen habe.

Ich beschreibe erst mal chronologisch den Verlauf der 14 Tage.

Gestern vor 2 Wochen ging es also los von Bangkok nach Yangon (Rangun). Ein normaler, kurzer Flug mir Air Asia. Der Flughafen in Yangon ist zwar klein aber auf internationalem Standard und sauber.

Dasi und Aak warteten schon 2 Stunden auf uns, obwohl wir keine Verspätung hatten. Ich hatte vorher schon weiche Knie, nachdem wir uns 6 Wochen nicht gesehen hatten. Die Vertrautheit war aber schnell wieder da.

Dasi trug ihre weiße Hose und ein helles Oberteil. Alles was weiß ist gefällt ihr. Weiße Hunde, weiße Kleidung, weiße Haut. Ich mag mehr so bräunliche Töne, grün und blau.


Vom Flughafen ging es zu einer Wechselstube um Dollar in Kyat zu tauschen (1000 Kyat = 1$). Das Taxi war von einer mir nicht erkenntlichen Marke und schätzungsweise so alt wie ich. Taxifahren in Myanmar ist oft teuer, weil es kein Taximeter gibt sondern der Preis vorher ausgemacht wird. Ausländer zahlen höhere Preise selbst in Begleitung von Einheimischen. Für dasselbe Zimmer zahlen Ausländer z.B. 10$ und Einheimische 5$.

Foto: Colin vor der Wechselstube


Mein erster Eindruck nach Verlassen des Flughafens war, dass Yangon im Außenbereich aussieht wie in Havanna oder in den Südstaaten der USA. Großzügig gebaute, schöne Villen im englischen Koadtlonialstil (glaube ich), aber alles eher verwahrlost. Ein Staubwedel und ein Eimer Farbe würden in Myanmar oft Wunder wirken. Mir war das ganze jedenfalls von Anfang an sehr sympathisch.

In der Wechselstube angekommen wechselten wir die Dollar in Kyat. Während ich für 2 Wochen großzügige (dachte ich zumindest) 740$ mitgebracht hatte, wollte Colin mit 150$ auskommen.

Das sei viel zu wenig befanden die beiden Mädchen (und sie hatten sehr recht damit, wie sich schon 2 Tage später rausstellte), daher lieh ich Colan 200$ und tauschte selber 500$ in 500 Eintausend-Kyat Scheine um. Die Verwaltung des Geldes übernahmen die beiden Schwestern, ohne uns um Einverständnis zu bitten. Aber wir gingen mal einfach davon aus, dass das okay sei und es eh besser wäre, wenn die beiden bezahlten, damit wir nicht abgezockt wurden.

Dann ging die Fahrt weiter zur Busstation. Wie lange wir warten mussten, weiss ich nicht mehr, da ich in den 2 Wochen 7 oder 8 ca. zehnstündige Busfahrten hinter mich bringen musste.

Unser erster Stopp war Kyaik-htiyo, der goldene Fels.



Unser Bus kam nach ca. 6 Stunden in der Talstation des goldenen Felsen an. Von da an nahmen wir einen LKW mit ca. 40 Personen auf der Ladefläche zur Bergstagastation und ab da hieß es "laufen". Ca. 90 Minuten steil bergauf. Unsere je 10 bis 20kg Gepäck ließen wir von Gepäckträgern den Berg raufschleppen. Übergewichtige, alte oder faule Menschen haben auch die Wahl sich in einer Art Sänfte von 2 Burmesen den Berg rauftragen zu lassen. Flug, Busfahrt, LKW Fahrt und laufen, das war ziemlich viel für einen Tag.

Oben angekommen checkten wir ins Mountain Top Hotel ein. Die Räume kosteten jeweils 55$ und wir blieben 2 Nächte. Zusammen mit einigen Souvenirs, den Bus- und LKW Fahrten, den Gepäckträgern und dem Essen kosteten uns die ersten beiden Tage 400$ für vier Personen.

Colan und ich konnten die Rechnung erst nicht nachvollziehen und daher gab es dann zwei Tage später in Mawlinmyine erst mal einen Streit. Aak war sauer auf Colan, und Dasi weinte, weil sie meinte ich würde ihr nicht vertrauen. Zwischen Dasi und mir blieb es aber bei dieser 10 minütigen negativen emotionalen Entladung für die 2 Wochen. Aak ist allerdings aus einem anderen Holz geschnitzt, aber dazu werde ich mich später noch mal ausführlicher äußern.

Zurück zu Kyaik-htiyo (gesprochen Dschai-Tio). Das Hotel war also das teuerste in dem ich übernachtet habe, seitdem ich in Asien bin. Leider war es nicht das beste. Während Colin und Aak Glück hatten mit ihrem Zimmer, mussten Daisy und ich von der Rezeption ca.100 ungesichterte verwinkelte Treppenstufen zu unserem Zimmer absteigen, das zwar schön war, aber auch sehr feucht. In einem klammfeuchten Bett zu schlafen finde ich sehr unangenehm.

Foto: Dasi beim Check-In.


Die nächste Nacht konnten wir glücklicherweise das Zimmer wechseln. Nicht mehr ganz so feucht, aber trotzdem das Geld nicht wert.

Einheimische haben in Kyaik-htiyo die Möglichkeit sich kostenlos in einem der vielen identischen Restaurants in der Restaurantallee einzumieten, wenn sie tagsüber da essen. Da wir leider fast die einzigen Ausländer da oben waren, war es unangenehm ständig im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit zu stehen. Ständig wurde über uns geredet, alle Augen glotzten uns an und dann wurde auch noch immer bewertet wer von uns beiden besser, klüger, stärker, gutaussehender, größer und wohlhabender sei. Diesen Streit fochten auch Dasi und Aak untereinander aus, was Colin und ich natürlich nicht gut fanden, wobei ich weder mit Aak noch mit Colin jeden Tag verbringen könnte. Aak ist meiner Ansicht nach bösartig und total egoistisch und Colin ist sehr einfach gestrickt und eher geizig. Dasi ist auch eher simpel, aber bei ihr finde ich es, anders als bei Colin, angenehm.

Colin hat sein Essen zurückgehen lassen, wenn es nicht genau das war, was er bestellt hat. Er regte sich darüber auf, dass in Asien nicht, wie in Canada, alle das Essen gleichzeitig serviert bekamen und konnte nicht verstehen, wieso er nicht überall Chai Tee und Café Latté bekommen konnte. Obwohl er vermutlich eine Stange mehr Geld hat als ich, teilte er sich mit Aak alle Kosten (bzw. lies diese sogar mehr bezahlen) während ich mehr als 80% aller Kosten für Dasi und mich übernahm, was ich aufgrund unterschiedlicher Einkommens-/Vermögensverhältnisse auch sehr angemessen finde. Aak hat sich darüber selbst bei mir ausgelassen und ich habe versucht Colin beizubringen, dass da ein Ungleichgewicht besteht, aber er konnte oder wollte es nicht verstehen. Das hört sich jetzt alles sehr negativ an, aber wenn man sich 14 Tage auf der Pelle hockt, dann können einen schon manche Sachen nerven, wobei mich an Dasi bisher nichts nervt ... naja, will sagen, Colin ist schon in Ordnung. Er ist vom Typ her einfach komplett anders als ich. Aak ist da ein ganz eigens Kapitel, aber dazu, wie gesagt, später mehr.

Oben auf dem Berg war es relativ kühl. Abends mussten wir sogar lange Klamotten anziehen. Rings um den goldenen Fels (über dessen Geschichte ich mich leider nicht informiert habe - ich weiss nur, dass er angeblich vor einigen Jahren schwebte und dass das Gold nur aufgemalt ist), gab es Unmengen an Geschäften und Restaurants. Diese umrandeten ein gefliestes Plateau (ca. 2 Fußballfelder groß) auf dem man nur ohne Schuhe laufen durfte. Viele Kinder und Jugendliche spielten da mit Bällen, die beim Auftitschen bunt leuchteten. Colin und ich haben das dann am späten Abend auch machen wollen, was uns dann aber ein Polizist oder Ordner in Zivil untersagt hat, wegen der späten Uhrzeit.



Von den befürchteten Polizisten und Soldaten sieht man in Myanmar erstaunlich wenig, das hatte uns am Flughafen in Bangkok auch schon ein 70jähriger Schweizer gesagt, der sich über das Reiseembargo gegen Myanmar aufregte. Die Menschen könnten schließlich nichts für die Militärdiktatur. Auch hat er uns erklärt, dass die Dollarscheine nicht geknickt, gefaltet, bemalt oder ähnliches sein dürfen. Wenn sie nicht druckfrisch aussehen, werden die nicht angenommen in Myanmar. Die Kyat können allerdings total zerfleddert sein, das ist egal.


Ich habe mehrere Leute in Myanmar gefragt, was sie vom Embargo halten (über das die Deutschen allerdings wohl nicht informiert sind, da 80% der Myanmarreisenden Deutsche zu sein scheinen, aber auch die trifft man nur in den Touristengebieten von Mandalay und Bagon). Die Einheimischen finden das Embargo als Maßnahme gegen die Regierung gut und für die Bevölkerung schmerzvoll, also genau so, wie ich als Außenstehender das auch sehen würde.


Für heute muss das erst mal reichen, weiter geht es mit meinem Reisebericht in ein oder zwei Tagen.

Sonntag, 15. November 2009

Wochenende

Colan ist am Samstag morgen hier eingetroffen. Er ist ein ziemlich bodenständiger, normaler Kanadier. Tischler und Landwirt, hört gerne Rockmusik. Sehr unkompliziert.

Er kam gerade an, als wir von einer langen Diskonacht zurückgekommen sind. Mir war gar nicht klar, dass wir so lange unterwegs waren und es war auch das erste mal seit 5 Wochen, dass ich ein paar Bierchen getrunken habe. Einmal im Monat geht das schon in Ordnung, denk ich.

Erst wollten wir ins Gulliver hier in der Khaosan Road, aber die Freundin des Italieners Alessandro hatte ihren Ausweis nicht dabei, daher sind wir dann in diese Dachbar mit Livemusik ein paar Meter weiter. Als die dann um halb zwei dicht machte sind wir noch eine Runde Billard spielen gegangen in einer irischen Bar und als die auch um 2 Uhr schloss (wie es auch königlich angeordnet ist), hat uns ein Taxifahrer (zu sechst im Taxi + Fahrer) zu einer "geheimen" Disko gebracht, die bis 5 Uhr auf hatte. Da wir da die einzigen Ausländer waren, wurden wir wie VIPs behandelt mit Handschlag durch den Manager und richtiger Bedienung, die ständig unsere Gläser nachgefüllt hat. War insgesamt sehr witzig.

Dann stand Colan ca. zur gleichen Zeit in der Hoteltür wie wir und wir mussten noch bis nach 7 Uhr warten, weil es Unklarheiten mit dem Zimmerpreis gab. Samstag war dann für mich ausschlafen angesagt und heute sind Colan und ich viel rumgekommen: schwimmen, Chatuchek Markt, Pantip Plaza und dann mit 2 Motoradtaxis zurück. Morgen vielleicht noch mal das große Einkaufscenter MBK. Aber erst muss er Passfotos machen und wir müssen uns um das Visum für Myanmar kümmern. Flüge haben wir für Donnerstag morgen gebucht. Ich bleibe da 2 Wochen, er nur eine weil er noch nach Vietnam möchte. Kosten ca. 160 Euro hin und zurück mit Air Asia. Ist preislich noch okay, find ich.

Für Daisy habe ich noch einen kleinen Ipod gekauft mit Netzteil zum aufladen, da sie keinen Computer hat und unter anderem ihren Lieblingssong draufgeladen. Ich denke mal, dass sie sich darüber freuen wird. Aber das werde ich ja am Donnerstag sehen.

Sonntag, 8. November 2009

Massagen, Motorraeder, Warane

Tja, ich haenge hier ein bisschen in der Warteschleife, aber im Grunde ist es hier auch ganz nett. Ich unterhalte mich nett mit den Mitarbeitern und Gaesten vom Hotel, der schwule Mr.X der hier staendig alle maennlichen Gaeste anbaggert, die nette Porn (das ist hier ein normaler Name) und ihre 5jaehrige Tochter Faen, die witzigen Putzfrauen Su und Rin, Tony aus England dessen Thai-Freundin hier eine Breakdance Kindergruppe von ca. 20 Leuten betreut, Justin aus den USA, Helena aus Tschechien (die dummerweise eine ueberteuerte Kette fuer 4000$ gekauft hat und jetzt versucht ihr Geld zurueckzubekommen, was nicht so leicht ist, da die Polizei an diesen Juwelenbetruegereien offenbar mitverdient), Ton der Computerfreak vom Hotel hier der verrueckte Hund Pangpon der gegen seinen Willen immer mit Haarspangen und Schleifchen zurechtgemacht wird.

Colan wird um den 12ten hier eintreffen und dann besorgen wir uns ein Visum und Flugticket und machen rueber in den Westen, nach Yangon/Myanmar.

Ein paar Nachmittage habe ich in der Downtown von Bangkok verbracht. Nachdem ich mehrere Wochen keine Massagen genossen habe, habe ich es in den letzten Tagen etwas uebertrieben und hatte an einem Tag z.B. vier Massagen in drei verschiedenen Salons. Aber jetzt hab ich da erstmal wieder keinen Spass dran. Thaimassagen kann ich nicht empfehlen, die sind zwar guenstiger aber sehr schmerzhaft. Oelmassagen und Fussmassagen sind sehr gut. Kopf, Schultern, Ruecken ist auch gut und andere kenne ich noch nicht.

Der Preis sagt nicht viel ueber die Qualitaet der Massage aus. Hier in Khaosan bekommt man eine Oelmassage fuer 250 Baht (5 Euro), in den Downtown Bereichen kostet sie bis zu 580, wenn es ein richtig schoenes Spa ist sogar noch mehr. Die Raeumlichkeiten sind dann oft netter, zum Teil hat jeder Massagetisch eine eigene Dusche aber die Massage selber ist qualitativ immer aehnlich.

Dasi fand das nicht gut mit den Massagen und sie schrieb, dass sie deshalb die letzte Nacht nicht schlafen konnte, was auch ein Grund ist, warum ich das jetzt erst mal wieder lasse. Es gibt natuerlich auch Massageplaetze die etwas in den sexuellen Bereich gehen. Meine waren aber ganz serioes und normal.

Fuer den Rueckweg habe ich jetzt meistens ein Motorradtaxi genommen. Zwar ist die Fahrt vielleicht etwas gefaehrlicher aber auch wesentlich schneller. Das hat irgendwie was von einem Videospiel, wenn das Motorrad kreuz und quer zwischen den Autos durchfaehrt und sich durch enge Gassen zwaengt. Fuer den Nervenkitzel ist das toll und die Thais selber haben erstaunlich wenige Unfaelle. Ich selber habe noch keinen gesehen und auch nur sehr wenige Dellen in den Fahrzeugen. Selber fahren wuerde ich natuerlich nicht.

Der Bruder der Rezeptionistin hier ist allerdings vor 3 Tagen bei einem selbstverschuldeten Motorradunfall im Sueden Thailands ums Leben gekommen. Sie scheint es relativ gut verkraftet zu haben. Die Leute trauern bei solchen Sachen hier natuerlich auch, aber sie sind insgesamt relativ gelassen. Buddhismus lehrt das Attachment also zu starke Verbundenheit, auch zur eigenen Familie, schlecht ist.

Tja was gibt es sonst noch zu berichten? Im Park hier gibt es Warane.
Als ich zum ersten mal einen gesehen habe, habe ich gedacht der waere aus dem Zoo ausgebrochen und wollte schon ein paar Thai Leute darauf hinweisen, dass da so ein 50cm Waran frei rumlaeuft. Nur ist mir dann aufgefallen, das der ganze Bereich um den Fluss davon wimmelt. Ich geh mal davon aus, dass die ungefaehrlich sind. Ratten habe ich hier jetzt auch schon ein paar gesehen in der Naehe des Hotels - in friedlicher Koexistenz zu den Katzen und Hunden die hier ueberall rumlaufen. Sind halt buddhistische Tiere. ;-)

Zum Hochladen der Videos bin ich offensichtlich noch nicht gekommen, aber das mach ich auf jeden Fall in den naechsten Tagen noch.

Dienstag, 3. November 2009

Neues aus Thailand

Gerade tickte hier ein Schweizer im Hotel aus, weil ihn seine Freundin verlassen hat. Es hat sich dann rausgestellt das er wohl mittelschwer paranoid und schizophren ist. Seine Mutter war bis letzte Woche auch hier im Hotel und ich hatte schon vorher kurz mit ihr gesprochen. Sie hatte allerdings nichts von der psychischen Krankheit erwaehnt.
Da der Sohn aber auch verbal mit Amoklauf gedroht hat, habe ich sie dann in der Schweiz angerufen. Die Nummer hat mir ihr Sohn gegeben.
Sie sagte, dass sie da leider auch nichts machen koennte und ihr Sohn mit Beruhigungsmitteln und Schlaf wieder einigermassen in die Spur kaeme. Die Beruhigungsmittel hab ich dann aus seiner Reiseapotheke rausgesucht und ihm gegeben. Danach wurde es etwas besser.
Aus dem Hotel wurde er trotzdessen rausgeworfen. Ich hoffe mal, dass er jetzt keinen Mist baut.

Gestern war hier ein Fest namens Loi Krathong bei dem alle glaeubigen Buddhisten ein selbstgemachtes oder gekauftes Boetchen aus Bananenblaettern, Blueten, Raeucherstaebchen und Kerzen auf den Fluss setzen um ihre Misstaten des vergangenen Jahres wegzuspuelen.
Ich habe ein paar kleine Videoclips gedreht, die ich morgen oder so mal hochlade. Bin gerade noch in der Hotellobby und habe die Kamera nicht hier unten.

Aaks Freund Colan ist vorgestern angekommen und wir haben kurz telefoniert. Sein Plan war eigentlich erst Ende des Monats nach Myanmar zu gehen, was mir nicht so in den Kram passte. Ich wuerde Dasi gerne moeglichst vorher schon sehen. Allerdings haette das spaetere Reisen u.U. den Vorteil, dass es genau in der Mitte des Zeitraums waere in dem ich sie nicht sehen kann. Wir sind erst mal so verblieben, dass wir zum Ende der Woche noch mal telefonieren wollen.

Einige Thais haben uebrigens wirklich unglaublich langweilige Jobs. Hier unten sitzt gerade wieder eine neue Praktikantin an der Rezeption, und das ist auch schon so ziemlich alles, was sie macht. Sie sitzt und guckt geradeaus. Die Rezeptionisten selber machen hier oft Doppelschichten, das heisst sie sitzen 16 Stunden am Stueck hier rum, und das fuer magere 120 Euro Gehalt im Monat. Damit liegen sie noch unter dem Durchschnittslohn, der so etwa 180 bis 200 Euro liegen muesste.

Freitag, 30. Oktober 2009

Schon wieder Samstag

So, noch ein bisschen zwei Wochen hier und dann geht es wohl nach Myanmar. Dasi schreib ich jetzt mal so weil ihr langer Name Dasilin Hwe Hwe Thike ist und mich Daisy zu sehr an Daisy Duck erinnert, Dasi find ich da individueller. Was vom langen Namen der Familienname ist, weiss ich selber nicht. Laut ihrer Aussage haben nur reichere Leute Nachnamen in Myanmar.

Meine Kreditkarte kommt hoffentlich an, bevor ich abreise. Mein Visum habe ich diese Woche um 30 Tage verlaengert, sonst haette ich zur Grenze gemusst und meinen zweiten 60 Tage Zyklus beginnen muessen, obwohl ich nur noch zwei Wochen hier bin. Haette keinen Sinn gemacht. Die Verlaengerung kostet leider rund 40 Euro. Thailand weiss schon, wie es von den Auslaendern profitieren kann.

Es ist jetzt 6 Uhr morgens, die Zeit zu der die Sonne schlagartig aufgeht. Sonnenauf- und Untergang dauern je nur ein paar Minuten und ich werde mir gleich ein nettes Fruehstueck goennen und dann eine runde schwimmen. Irgendwo muss ich noch eine Schwimmbrille auftreiben, weil es als Kontaktlinsentraeger nicht so toll ist sich staendig die Augen reiben zu muessen. Augenlasern ist hier nicht so billig wie z.B. in der Tuerkei oder in Tschechien, dafuer habe ich mir aber ein paar kleinere Hautsachen weglasern lassen, was relativ preisguenstig und schnell ging.

Meine Haut ist leider etwas mitgenommen von der Sonne. Da wo ich einen Sonnenbrand hatte ist die Haut jetzt etwas weiss fleckig. Ein 9 Stufen Facetreatment hier in einem Spa (10 Euro) hat die Sache leider eher verschlechtert. Naja, das gleicht sich wohl mit der Zeit wieder aus. Hatte ich schon mal.

Es gibt Leute mit ernsteren Problemen. Dasis 20jaehriger Bruder leidet beispielsweise an einer Herzkrankheit und ist wohl schon extrem duenn. Ihr aelterer Bruder (waere jetzt 35) ist schon vor10 Jahren verstorben. Arme Leute werden medizinisch eben nicht so gut versorgt wie wohlhabendere, bzw. koennen sich einiges nicht leisten. Traurig.

Samstag, 24. Oktober 2009

Halbzeit in Bangkok

In einer Woche fliegt Aaks kanadischer Freund Colan ein und wird dann mit ihr eine Woche auf Koh Chang verbringen und danach nach Bangkok kommen um sich dann zusammen mit mir ein Visum zu besorgen und nach Yangon (ehemals Rangoon) in Myanmar zu fliegen.

Aak reist mit dem Bus dahin, was wesentlich günstiger ist, aber für Touristen nicht erlaubt.
Komischerweise ist Colan 3 Jahre jünger als die 32 jährige Aak und er hat sie ähnlich kennen gelernt wie ich Daisy (aber schon im Februar). Allerdings musste er nach einer Woche schon wieder nach Kanada. Er hat aber danach 2 mal wöchentlich bei Aak angerufen. Irgendwie hat sie es ihm wohl angetan. Auch wenn das alterstechnisch andersrum mehr Sinn macht (Aak ist in meinem Alter, Daisy 2 Jahre jünger als Colan), werde ich garantiert nicht tauschen! Ich will lieber Daisy "behalten". :)

Hier noch ein Video von ihr auf der Suche nach der Fernbedienung in einem Hotelzimmer in Surrathani.



Aak möchte. dass ich zu Colan eine brüderliche Beziehung aufbaue und er soll deshalb zwei, drei Tage mit mir in Bangkok bleiben. Dann werde ich wohl das Zimmer wechseln müssen. Ich schlaf bestimmt nicht mit einem Mann in einem Doppelbett.

Er bleibt lange hier in Thailand. Bis Februar, glaube ich. Er wird aber die erste Zeit nach dem Myanmarbesuch mit Aak durch Laos und Kambodscha reisen, was ich wahrscheinlich nicht machen werde.

Im Moment schlaf ich schlecht, was eventuell am schlechten Bett mit den knüppelharten Kopfkissen liegen kann. Habe jetzt schon mehrmals geträumt ich wäre gerade in Deutschland, aber würde allen erzählen, ich würde ja bald wieder nach Thailand fliegen. Wirr.
Naja, ich hab auch noch 3 Jahre nach dem Abitur geträumt, ich müsse morgen eine Klausur schreiben. :)

Habe mir vorgenommen so 2 mal die Woche schwimmen zu gehen und ein bisschen zu bräunen. Auf dem Dach der Buddy Lodge in der Khaosan Road kann man das als Nicht-Gast für 200 Baht (4 Euro) tun. Die Lodge vermietet leider nicht vergünstigt monatsweise sondern nur für 2000 Baht pro Nacht tagesweise. Da bleib ich lieber bei meiner 200 Baht Unterkunft und verzichte auf etwas Luxus.

Ansonsten lese ich gerade das Buch "Buddhism explained" was wirklich interessant ist. Ich tue mich schwer das Wiedergeburtsthema überzeugend zu finden, aber die moralischen Grundlagen und Techniken, die da vermittelt werden, finde ich gut.

Laut dem Buddhismus gibt es so etwas wie Karma dass durch unsere Handlungen zunimmt oder abnimmt. Wenn man sich schlecht verhält sinkt das Karma und man wird eventuell im nächsten Leben nicht als Mensch wiedergeboren sondern als Tier, oder noch schlimmer, in der Hölle. Wenn man außerordentlich vorbildlich lebt und meditiert und so, dann wird man eventuell in einer höheren Ebene wiedergeboren. Buddha war der letzte Mensch, der so erleuchtet war, dass er nach seinem Tod als irgendwas tolles wiedergeboren wurde. Theoretisch kann jeder (Mann) Buddha werden, praktisch schafft man das aber erst wenn man es viele Leben lang versucht hat.

Das hört sich alles ein bisschen konstruiert an, aber mir gefällt als Vegetarier die Tatsache, dass man Tiere nicht töten soll. Selbst Insekten. Wenn man ein sehr triebhaftes Leben führt, dann ist die Wahrscheinlichkeit übrigens nicht gering, dass man als Tier wiedergeboren wird. Da es wesentlich mehr Tiere auf der Erde gibt als Menschen, inklusive Insekten, ist es außerdem wohl nicht so wahrscheinlich als Mensch wiedergeboren zu werden.

Das Interessante ist, wenn man alle Regeln befolgt: nie jemandem was Böses will und daran interessiert ist, das es allen gut geht ohne dabei den Eigennutz in den Vordergrund zu stellen, nie eifersüchtig, sauer oder nachtragend ist, seine Feinde liebt, und was es sonst noch alles so dazu gehört, dann ginge es einem ja im Hier und Jetzt schon super, ohne das man dafür Buddhist sein muss und an die Wiedergeburtssache glaubt. In den moralischen Grundlangen unterscheiden sich die großen Religionen, glaube ich, alle sehr wenig.

Im Fernsehen läuft gerade DSDS für Thailand. Irgendwie singen die ganz schön schief, oder ich habe nicht das richtige Gehör für thailändische Musik, die Performances sind allerdings witziger und unterhaltsamer als die bei uns in Deutschland.

Über deutschen Fußball informiert das Fernsehen hier leider selten, hauptsächlich wird hier die englische und spanische Liga gezeigt. Letztens lief mal Manchester United gegen Wolfsburg, aber über die Bundesliga muss ich mich leider im Internet informieren.

Ich meld mich wieder, wenn ich was zu berichten habe. :)

Samstag, 17. Oktober 2009

Billig leben

Da die ersten 6 bis 7 wochen erwartungsgemäß etwas teurer waren, durch viel herumreisen, ein paar Anschaffungen (Digitalkamera, Internetstick, Thai-Kurs auf USB Stick (Geldverschwendung)) und die Übernachtungen (Day by Day), lebe ich zur Zeit etwas sparsamer.

Zum Vergleich kosteten mich die Übernachtungen pro Nacht 10 Euro in den ersten Wochen und jetzt im Moment nur 4 Euro, wobei ich jetzt sogar eine Klimaanlage habe, die ich sonst oft nicht hatte. Manche Leute mögen Fan (Ventilator) lieber als AC (Klimaanlage), ich gehöre nicht zu diesen Leuten.

Geplant ist, dass Daisy und ich ab Januar zusammen im "Tommy´s Resort" auf Koh Tao wohnen, was pro Nacht beachtliche 1500 Baht (30 Euro) kostet, aber bei monatsweiser Miete nur 9000 Baht (180 Euro). Seltsame Rechnung aber mir soll´s recht sein.

Alkohol trinke ich im Moment keinen. Daisy trinkt auch nicht, da will ich solidarisch zeigen und vielleicht werde ich dadurch auch das restliche Schwabbel am Bauch los.

Daisy hat gestern Morgen von ihren Eltern aus angerufen und wird sich ab Montag dann ein Zimmer in der Nähe ihrer Schule für Englisch suchen.


Mir ist vor drei Tagen plötzlich aufgefallen, dass meine Kreditkarte weg war. Auch die Suche im Hotelzimmer blieb erfolglos, also bei der Bank in Deutschland angerufen und die Karte sperren lassen. Anscheinend hatte jemand tatsächlich versucht Geld abzuheben, aber dabei eine falsche PIN eingegeben. (Vielleicht hat das auch jemand absichtlich gemacht, damit die Karte eingezogen wird.)

Es scheint jedenfalls kein Schaden entstanden zu sein und eine neue Karte wird dann in den nächsten Tagen zu meinen Eltern geschickt, irgendwie muss die dann nach hier hin kommen, aber zur Not kann ich auch auf mein Sparkassenkonto ausweichen. Ist also kein Beinbruch.

Den Zoo hier habe ich mir dann vorgestern auch mal angeschaut. Ganz nett. Nicht besser als der Zoo in Münster, aber insgesamt ganz unterhaltsam.





Samstag, 10. Oktober 2009

Ampeln und Toiletten

Zur Zeit habe ich meine bisher günstigste Unterkunft gemietet. 2 Wochen für 60 Euro, die ich dann noch mal für den selben Preis verlängern kann (Wasser und Strom extra).

Klimaanlage mit einstellbarer Temperatur, Kabelfernsehen, Warmwasser und meine Internetkarte funktioniert von hier auch gut.

Als ich in den USA war ist mir bei den Ampeln aufgefallen, dass die jeweils auf der anderen Straßenseite sind, damit sich der vorderste nicht immer den Kopf verrenken muss wie bei uns in Deutschland. Die Thailänder haben noch was besseres: die Ampeln sind nicht nur rot oder grün, sondern sie zeigen einen Countdown an in rot oder grün, damit man weiß wie lange die Ampelphase noch geht. Thailand hinkt also nicht nur hinterher sondern hat, neben dem guten Essen, auch sonst einiges zu bieten, was Deutschland nicht hat.

Die Toilettensache hat sich auch geklärt. Die Miniduschen sind tatsächlich zur Intim-Reinigung gedacht. Dann macht auch das Schild an der Toilette in Chiang Mai Sinn ("Bitte kein Toilettenpapier in die Toilette werfen" - Häh, wohin denn sonst? - hab ich mir damals gedacht).
Toilettenpapier nimmt man zum abtrocknen und schmeißt es dann in den Mülleimer und nicht in die Toilette.

Das Konzept geht an den Europäern wohl etwas vorbei, weil sich die Bungalowfrau auf Koh Tao darüber lustig gemacht hat, dass ihre Waschfrauen früher teilweise die Unterwäsche von den Europäern nicht anfassen konnten/wollten: "Velly beautiful and handsome people but we couldn´t touch the undelweal".

Daisy (burmesischer Name Daisilin) hat sich auch darüber ausgelassen, dass teilweise Leute bei denen im Massegeshop auf Toilette gehen und sich nicht Thai-Sitten entsprechend gereinigt haben und sie die dann massieren musste oder Wachs-Haarentfernen. Im Hygienebereich sind die Thai wirklich vorbildlich.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Surrathani



So, der Koh Samui Trip mit Daisy ist jetzt abgeschlossen und war insgesamt ok. Die Insel selber ist, wie schon geschrieben, nicht so schön wie Koh Tao. Das Wasser ist nicht so sauber, irgendwas beißt einen immer. Unterwasserstechfliegen, oder was weiß ich.


Daisy hat nie schwimmen gelernt, weil sie als Kind mal irgendeine schlechte Erfahrung gemacht hat mit dem Meer, daher habe ich sie auf einer Luftmatratze rumgeschwommen.
Auf hoher See sind wir dann leider gekentert und die Luftmatratze wurde weggeweht. Mit jemandem zurück zum Strand zu kommen, der nicht schwimmen kann, ist wirklich relativ schwierig. Vielleicht nicht für einen ausgebildeten Rettungsschwimmer, aber für mich. War keine lebensgefährliche Aktion, aber danach wollt Daisy erst mal nicht mehr schwimmen.



Am Strand liegt sie auch nicht gerne, weil sie schon sehr dunkelhäutig ist, und hier in Asien jeder möglichst weiß sein will. In Supermärkten kann man hier das Gegenteil von Selbstbräunern kaufen, Weißmacher. Diesen Weißmacher schmieren sich einige Frauen dickschichtig ins Gesicht und zum Teil auch schon ihren Babies. Daisy nimmt den nicht, was ich ganz gut finde.
Die Tage in Koh Samui haben wir auch relativ unspektakulär verbracht. Viel gegessen (ich von 74 auf 76kg, sie von 49 auf 51, was aber immernoch zu wenig ist für ihre Größe), Filme geguckt, einmal Thaiboxen, mit ein paar Leuten geredet, lange geschlafen.

Mit Schiff und Bus sind wir dann vorgestern in Surrathani angekommen. Nach einer Nacht sollte dann Daisy´s Reiseführer sie am Pier abholen, was aber nicht passiert ist, da (angeblich) der Bus einen Unfall hatte, was er uns aber erst nach 4 Stunden Wartezeit mitgeteilt hat. Tja nachdem er uns dann „gleich“ (gleich heißt irgendwas zwischen 5 Minuten und 2 Tagen) abgeholt hat, haben wir eine weitere Nacht in Surrathani verbracht. Ich werde jetzt weiterreisen nach Bangkok und Daisy wird hoffentlich bald (spätestens Montag) nach Mawlin Myine in Myanmar zu ihren Eltern weiterreisen können.

Ich sitze jetzt hier am Busbahnhof und muss 5 Stunden auf den Bus warten (der vermutlich 12 Stunden bis Bangkok braucht) und Daisy sitzt in einem Boot am Pier und wartet darauf, das sie ein anderer Reiseführer abholt. Es ist mal wieder schwül und warm und es gab starke Schauer und einen längeren Regen.

Gestern nacht lief eine dicke Kakerlake unter der Tür her die Daisy aber wieder rausgescheucht hat und ein klitzekleiner Minifrosch hoppelte am Bett entlang. Vor Fröschen hat Daisy allerdings Angst. Manche sollen ja auch giftig sein. Vor Rolltreppen hat sie auch Angst. Ich musste die halbe Rolltreppe im Kaufhaus wieder runterlaufen und sie unten abholen.

So, erst mal genug geschrieben, weiteres dann später.

Mittwoch, 30. September 2009

Koh Samui

Daisy und ich sind seit einigen Tagen auf Koh Samui bevor sie zu ihrem Englischkurs weiterreist und ich so ca. 3 Wochen in Bangkok verbringen werde, weil es da unter anderem etwas günstiger ist, als auf Koh Samui und ich mir da ein Visum für Myanmar besorgen kann.

Wir verstehen uns sehr gut und wenn es nach ihr ginge würden wir offenbar im November in Myanmar heiraten, was ich allerdings etwas sehr eilig finde. In Burma/Myanmar sieht man es wohl nicht so gerne, wenn Paare unverheiratet zusammen wohnen und so. Naja, abwarten und Tee trinken.

Auch hier auf Koh Samui wird Daisy manchmal nervös und gibt sich als Philippina aus oder, wenn jemand merkt, dass sie aus Myanmar ist (z.B. weil sie mit ihrer Schwester telefoniert), dann sind sie und ich seit November letzten Jahres verheiratet. Die Hochzeit fand übrigens in Mandalay statt. Gut zu wissen. :)

Ihre andere Sorge ist, dass man sie für ein Bargirl hält. Daher trägt sie auch lieber lange Röcke als superkurze Jeans oder ähnliches.

In Koh Samui gibt es im übrigen extrem viele, sehr übergewichtige deutsche Pauschalurlauber. Schilder sind hier oft in Thai und Deutsch statt in Thai und Englisch. Man kann die Bild am Sonntag kaufen und die Thaimutti am Strand,die einem ein "Footscrub" andrehen will, kennt das deutsche Wort "Hornhaut".

Koh Tao ist meiner Meinung nach um Längen schöner als Koh Samui, aber wie gesagt werde ich mich ab ca. Mittwoch nächster Woche wohl für 3 Wochen in Bangkok aufhalten.

Nachdem wir anfänglich 3 Mahlzeiten täglich eingenommen haben (Daisy hat mich gezwungen um 7:30 aufzustehen), haben wir das ganze jetzt auf ein spätes Frühstück und ein frühes Abendessen reduziert und dafür wird es jetzt auch langsam Zeit ... :)

Mittwoch, 23. September 2009

Freitag geht´s nach Koh Samui

Am Freitag morgen geht es mit meiner neuen (und wie ich ihr mehrmals verdeutlichen musste, auch einzigen) Freundin Daisy für ca. 7 bis 10 Tage nach Koh Samui. Das liegt nur anderthalb Stunden Bootsfahrt von hier, ist also nur ein Katzensprung.

Die Beziehung zu Daisy ist noch sehr frisch und zerbrechlich (wir kennen uns ca. 8 oder 9 Tage), aber ich habe ein gutes Gefühl dabei. Natürlich ist es für sie auch ein Anreiz sich in die relative finanzielle Sicherheit eines Farangs (westlicher Ausländer) zu begeben, wie bei vielen hier. Sie hat aber durchaus ihren Stolz und ist sehr ehrlich, soweit ich das beurteilen kann, und relativ schüchtern, was sehr niedlich ist. :)

In Thailand ist es nicht unüblich für Männer, dass sie Nebenfrauen haben (was auf mich aber nicht zutreffen wird). Der Mann aus dem Handyshop neben dem Laden, in dem sie arbeitet hatte schon mal Interesse an ihr bekundet, aber da er schon verheiratet ist, hat Daisy ihm eine deutliche Abfuhr erteilt. Jetzt hat er offenbar Angst vor ihr. :)

Tja, ansonsten mache ich hier hauptsächlich Strandurlaub und betätige mich auch ein bisschen sportlich ab und zu. Statt eines Mopeds habe ich jetzt ein Mountainbike gemietet und strampel schwitzend die Berge rauf und runter. Zwei mal war ich joggen am Strand und dann eben noch ab und an schwimmen. Wobei schwimmen eigentlich der falsche Ausdruck ist. Ich liege eigentlich nur auf der Luftmatratze und paddel ein bisschen mit den Armen.

Die Low-Season hat angefangen und die Insel hat sich ziemlich geleert. Man trifft immer noch genug Touristen aber für die Shops, Resorts etc. ist das ganze finanziell nicht mehr so lukrativ zur Zeit.

Heute bin ich allerdings ausnahmsweise doch noch mal auf ein Moped gestiegen, sogar eins mit 4 Gang-Schaltung, da ich Daisys Schwester Aak (gesprochen E-E-Ke) zu einem anderen Salon bringen sollte und wieder abholen. Auf dem Rückweg hat es dann aus Kübeln geschüttet (zum ersten mal seit ich hier bin) und wir waren pitschnaß.

Dazwischen hat dann dummerweise Bee aus Chiang Mai angerufen, zum ersten mal seit einer Woche und gerade dann als Aak aus dem Salon kam. Den Rest des Dramas lass ich mal weg, aber das hätte man wirklich eins zu eins in irgendeine Soap Opera übernehmen können, inklusive der Dialoge. Hinterher war aber wieder alles in Ordnung (hoff ich mal).
Ich hoffe mal nicht, dass das jetzt zu persönlich ist, was ich hier schreibe.

Auf dieser Insel läuft man übrigens Gefahr starke physische Minderwertigkeitskomplexe zu entwickeln, weil hier extrem viele extrem sportliche Leute rumlaufen. Kein Sixpack zu haben ist schon fast die Ausnahme. Naja gut, das ist etwas übertrieben, aber von den ganzen kaputten Farangs die sich in Bangkok und zum Teil auch in Chiang Mai rumgetrieben haben, sieht man hier so gut wie nichts. Da war man der Einäugige unter den Blinden, hier ist man der Einäugige unter den Sehenden. :)

So, jetzt muss ich mir noch dringend was zu essen besorgen. Leider sind meine Klamotten nass und die anderen in der Wäsche ... naja irgendwie krieg ich das schon hin. :)

Montag, 21. September 2009

Einige Fotos

Am See in Chiang Mai, rechts Lena, in der Mitte Christina


Die wunderschöne Insel Koh Tao (Tao heißt Schildkröte)


























Samstag, 19. September 2009

Same same, but different!

Same same, but different ...
(ist gleich, ist gleich, aber anders)
Diese Antwort bekommt man auf viele Fragen hier:

Was ist das für ein Fisch?
Wo kommt sie/er her?
Ist Koh Phi Phi so wie Koh Tao?Wie schmeckt das?...
Es gibt deshalb auch schon T-Shirts mit dem Aufdruck.

Aus dem Alter in dem man witzige T-shirts trägt, bin ich allerdings raus. Kleidung habe ich mir hier auch noch nicht gekauft bis auf eine unechte Nike Sonnenbrille und ein paar Flip Flops die sich tief zwischen meine Flip Flop-unerfahrenen Zehen eingeritzt haben. Daher trag ich die jetzt erst mal nicht mehr.

Schuhe und Schlappen zieht man hier übrigens vor jedem Restaurant, Bar und Geschäft aus. Die Restaurants sind oft direkt am Strand und haben niedrige Tische mit so Sitz-Liege-Kissen. Sehr lauschig. Abends laufen da dann Kinofilme und es gibt frischen Fisch vom Grill.
Heute habe ich zum ersten mal Barracuda gegessen. Schmeckte überraschend gut. Kostet glaub ich ca. 60 Eurocent pro 100g. Den habe ich aber nur mal mitprobiert. Vorher hatte ich schon einen ganzen 450g Red Snapper (weiß nicht wie der auf deutsch heißt) für 4 Euro gegessen. Geschmacklich gehörte beides bisher zum besten, was ich auf Koh Tao hatte.

Hatte ich das mit dem Motorrad schon geschrieben? Am zweiten Tag hier habe ich mir eins ausgeliehen für 3 Euro. Die Dinger fahren locker 100 km und schneller und die Straßen hier sind mordsgefährlich. Es geht zum Teil extrem steil ab und aufwärts mit Schlaglöchern, kleinen Erhebungen und Sand auf der Straße. Ich bin noch nie mit so einem Ding gefahren. Einen Helm trägt hier sowieso keiner ... die Frau hat mir nur schnell gezeigt wie das Ding angeht, dann habe ich mich beim ersten anfahren schon fast langgelegt und ich glaube sie hat sich innerlich schon gefreut, mir hinterher die ganzen Sachschäden in Rechnung zu stellen.

Jeder kleine Kratzer wird hier mit bis zu 200 Euro und mehr berechnet. Gerne wird auch mal was berechnet, was schon vorher kaputt war. Am Anfang hat die Frau selber alle vorhandenen Schäden aufgenommen. Mir wären die meisten gar nicht aufgefallen. Nach einem Tag hab ich die Höllenmaschine dann zurückgegeben (knapp ohne Unfall) und war echt erleichtert als die Dame nach ein paar argwöhnischen Musterungen meinen Pass zurückgegeben hat. In Chiang Mai oder in der Provinz würde ich mir sowas noch mal ausleihen, aber hier und in Bangkok nicht.

Mindestens (!) jeder zweite hier hat Schürfwunden oder schlimmeres weil er sich langgelegt hat. Todesfälle durch Verkehrsunfälle von Touristen gibt es jährlich etliche in Thailand.
Was mich übrigens neben der Schwüle/Hitze hier auch stört ist das Duschwasser, das stinkt nämlich nach Schwefel. In Bangkok nicht, aber hier und in Chiang Mai. Dafür ist die Wäsche hier vom Laundry Service schön inselfrisch.

Hier um Ko Tao rum gibt es echt viele exotische Fische. Man sieht die schon, wenn man nur ein paar Schritte ins Wasser geht und manche sind verhältnismäßig zahm. Genau wie all die Hunde und Katzen. Natürlich muss man immer ein bisschen aufpassen wegen Tollwutgefahr, aber die Tiere sind so zutraulich und zahm, dass es schwerfällt nicht alle zu streicheln. Hier laufen auch mal Hühner direkt an Katzen und Hunden vorbei und es passiert nichts.

Ansonsten gibt es hier vereinzelt so dicke Käfer, glaube Kakerlaken, einen Tausendfüßler hab ich gesehen, Vogelspinnen gibt es im Wald um Chiang Mai und vielleicht auch auf Ko Tao und anderswo.

Ich suche in letzter Zeit eher den Austausch mit Einheimischen als mit Touristen, weil sich das immer alles wiederholt. Wo kommst du her, was machst du, wie lange bleibst du und so weiter. Die Kommunikation mit Thais ist da schon abenteuerlicher und interessanter.

Hier auf Ko Tao gibt es ein Ladyboy Kabaret mit kostenlosem Eintritt, das jeden Abend um 22 Uhr stattfindet. Am Ende der 90 minütigen Show müssen 4 Männer aus dem Publikum hinter die Bühne und werden als Frauen verkleidet um dann YMCA von den Villagepeoplen zu tanzen und zu singen. Bei der ersten Show ging der Kelch an mir vorüber und eigentlich wollte ich da auch nicht wieder hin, obwohl die Show wirklich überraschend unterhaltsam und gut war, aber dann habe ich gestern zwei Leipziger getroffen die ich auch schon aus Chiang Mai kannte, daher bin ich dann mit denen noch mal reingegangen und musste dann am Ende der Show mit rotem Kleid, ausgestopften Riesenbrüsten und einer bescheuerten blonden Perücke auf der Bühne den Hampelmann machen. War aber ganz witzig.

Fotos kommen dann mal morgen wieder. Da brauche ich eine bessere Verbindung für.

Mittwoch, 16. September 2009

Hello siiiir, wanna have massaaaaage?

So, das mit den 30 Tagen hier lass ich jetzt doch erst mal sein und werde in den nächsten Tagen weiterreisen.

Wohin weiss ich noch nicht genau. Eventuell Phuket, wobei ich eigentlich keine Lust auf viele Touristen habe. Hier auf Ko Tao sind wohl mehr Touristen als Thais aber es ist insgesamt relativ ruhig. Vereinzelt so ein paar Strandparties aber sonst nicht so viel los. Es ist im Grund wirklich traumhaft schön hier, aber ich will noch ein paar andere Ecken sehen.
Gestern hatte ich eine kleine Auseinandersetzung mit einem Britten, so ein spätpubertärer Straßenjunge aus London, aber wir haben uns hinterher auch wieder die Hand gegeben. Mit Thais habe ich überhaupt noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Die werden fast nie sauer, sind sehr nett und freundlich.

Da die Insel hier relativ klein ist, habe ich jetzt aus Mangel an Alternativen nach 4 Tagen schon 3 Massagen hinter mir. Eine Fußmassage und zwei Ölmassagen. Ich bin mir zu 90% sicher das die Fußmasseurin ein Ladyboy war, aber ich wollte nicht wieder fragen, weil ich glaube, dass die gar nicht möchten, dass man sie erkennt.

Dann gestern eine Ölmassage in einem supertollen offenen Holzstrandhaus. Meeresrauschen, leichte Brise, bisschen Musik, ein paar Worte Thai gelernt.

Heute habe ich mich bei der Wahl des Massagesalons nach der Attraktivität der Masseuse gerichtet. Der Raum war zwar nicht halb so toll, wie der von gestern, aber die Massage war gut und die Masseurin, eine 26 jährige Halbthailänderin namens Daisy, sehr witzig und hübsch.
Eine Massage auf Ko Tao kostet für eine Stunde ca. 6 bis 7 Euro, wobei ich auch immer noch so 2 bis 3 Euro Trinkgeld gebe. Jeden Tag sollte ich das nicht machen, das geht dann doch ins Geld. Wobei eine Masseurin in Deutschland für 6 Euro vermutlich gar nicht anfangen würde und außerdem wahrscheinlich auch noch schlechter massiert. In anderen Gebieten von Thailand kostet die Massage eher so 4 Euro.

Das Essen hier ist auch etwas teurer, aber wie ich finde, leider nicht viel besser. Am besten hat es mir bisher immer noch an den Garküchen von Bangkok geschmeckt. Die Nudeln sind da billiger und besser und es gibt viele abartig aussehende, aber leckere Fische am Spieß.

Sonntag, 13. September 2009

Sand zwischen den Zehen

Zwei Wochen Thailand und ENDLICH bin ich da wo es uneingeschränkt großartig zu sein schein: Ko Tao - Sandstrand, Palmen, angenehme Brise, relativ schöner Bungalow ... was will man mehr? Wie auch beim letzten "Umzug" vermisst man natürlich doch wieder ein paar Dinge: Evelyn und Egbert, die Burmesin Bee, die verrückten Mitarbeiter vom Guesthouse ...Hier sind es so ca. 50 Meter bis zum türkisen Meer, das Wasser ist angenehm. Die beiden Franzosen aus der Chiang Mai Gruppe habe ich nach der Ankunft aus den Augen verloren und später noch mal kurz wiedergesehen. Bin dann mit einem schwedischen Partygirl auf Bungalowsuche gegangen und wir sind jetzt sozusagen Nachbarnl aber ich glaub nicht, dass wir viel zusammen unternehmen werden.

Am Strand habe ich mich dann länger mit einer kräftigeren aber sehr netten und geselligen Malaysierin unterhalten, beim Schwimmen sozusagen. Ihr Bankkonto wurde gehackt und ist jetzt für 2 Wochen gesperrt, daher reist sie schon nach einer Woche (heute) zurück. Ich habe ihr angeboten ihr für die planmäßigen 4 Tage Geld zu leihen (ca. 80 Euro), aber es ist schon komisch jemanden Geld zu leihen, den man gerade mal eine halbe Stunde kennt.Sie hat lange überlegt und sich dann doch dafür entschieden abzureisen (All the best to you in Malaysia, Zoe! ...in case you read this).
Mein Plan sieht jetzt erst mal folgendermaßen aus: 2 Nächte in diesem Bungalow für 500 Baht/Nacht. Dann suche ich mir was für einen Monat hier (zwischen 5000 bis 8000 Baht) .. damit fahre ich dann billiger selbst wenn ich aus irgendwelchen Gründen nur 3 Wochen bleiben sollte. Das heißt, dass ich morgen mit einem Moped rumfahren werde und mir verschiedene Sachen anschauen werde.

So und jetzt noch was anderes: das typische Bild des westlichen kaputten Aussteigers/Rentners mit einem 20 jährigen sehr hübschen Mädchen kotzt hier fast jeden an mit dem ich darüber gesprochen habe. Auf Ko Tao (und auch in Chiang Mai) gibt es davon weniger als in Bangkok oder insbesondere Pattaya, der Hochburg der Sexindustrie, aber man sieht sowas halt überall. Ich werde mich wohl mit der Zeit daran gewöhnen (müssen).Jedenfalls habe ich mir am Chiang Mai Flughafen (Flug war leider teuer weil ich nicht früh genug gebucht hatte (150 Euro) ein Buch gekauft das zu deutsch "Sexsklaven" heißt (von Louise Brown) und mit dem ich mich informieren wollte, inwieweit die Bargirls freiwillig arbeiten oder (durch Umstände oder Personen) gezwungen werden.Das Buch habe ich heute in einem Rutsch fast durchgelesen (250 Seiten) und es ist hochinteressant und oft ziemlich deprimierend und schockierend. Es beleuchtet die Situation von allen Beteiligten an dem Business: den Sexarbeiterinnen, den Zuhältern, den Menschenhändlern und Menschenschmugglern, den Freiern, der Polizei, der Kultur, der Religion und der jeweiligen Regierung.

Es scheint mir so, dass diese jungen Frauen mit ihren kaputten Begleitern noch ein besseres Los gezogen haben als viele andere. Der Großteil der Freier wird auch nicht von westlichen Sextouristen ausgemacht sondern von den Thaimännern selber. 75% der Thaimänner haben oder hatten Sex mit Prostituierten. In ärmeren Ländern als Thailand ist die Situation allerdings noch immens viel schlechter für die Mädchen. Speziell in Pakistan und Indien gibt es abartige Umstände, die ich hier nicht im Detail beschreiben will. Die berüchtigsten Kunden allgemein sind die Japaner, die ihre wirtschaftliche Ausnahmestellung in Asien unglaublich ausnutzen, oft gibt es auch tiefe Verflechtungen mit dem organisierten Verbrechen.
In Thailand verkaufen die Mädchen quasi ihre Seele, aber sie machen oft auch ein vielfaches des Geldes, dass sie in anderen Berufen machen würden ganz zu schweigen davon, wenn sie bei Ihren Eltern auf der Reisplantage arbeiten würden. Das Geld schicken sie dann zum Teil ihren Eltern die sich davon im besten Fall die Lebensgrundlage sichern oder (nicht so toll) Konsumgüter kaufen um ihrn gesellschaftlichen Status zu verbessern.

Ganz reduziert betrachtet ist das hier Darwinismus auf brutalste Art, die Starken fressen die Schwachen. Die reichen Länder beuten die armen Länder aus. Und wenn ein Land nichts mehr geben kann, was Wert hat, dann eben junge Mädchen als Ware. Alle finden´s irgendwie doof, aber ändern kann man ja eh nichts und man muss ja auch gucken wo man bleibt. Also bleibt erst mal alles beim Alten.

Ich werde mich auf jeden Fall weiter mit dem Thema befassen. Vielleicht kann ich mich ja irgendwie sinnvoll einbringen.

Mittwoch, 9. September 2009

Ziemlich ruhig hier im Norden

Chiang Mai ist insgesamt sehr ruhig. Irgendwie vermisse ich das laute, grelle, stinkende Bangkok. Hier ist alles so "normal".

Der Tag heute war sehr ruhig. Gestern eher auch. Habe ein weiteres Thaiboxevent besucht, für weniger Geld. Das Event war im Rotlichtbereich von Chiang Mai, der relativ klein ist. Rings um den Thaiboxring waren daher so offene Bars mit Damen und sowas ähnlichem die darum warben, dass man sich bei denen hinsetzte und Drinks ausgegeben bekommen wollten. Preislich waren die Getränke im Rahmen, aber leider waren die Frauen gar nicht so hübsch und die die etwas besser aussahen, waren leider keine richtigen Frauen.

Ich habe mit einer Bardame dann ein bisschen Billard gespielt und ihr ein Getränk ausgegeben und mich dann aber auch nach ca. anderthalb Stunden wieder vom Acker gemacht. Die Kämpfe waren auch nicht so besonders.

In einer anderen Bar habe ich dann mit zwei Holländern was getrunken (für mich mal ohne Alkohol) und eine nette 28jährige Myanmarerin (sagt man das so?) namens Bee getroffen.

Heute morgen war ich dann ein bisschen im Pool hier planschen. Was wohl plötzlich auch andere für eine gute Idee hielten und auch reinkamen. Lee, Emma, Laura und noch einer aus Südafrika und England und eine ca. 40jährige Amerikanerin die einen Kochkurs für 30.000 Baht machen wollte in der Annahme das seien 300$, es sind allerdings eher 800$. Bisschen teuer für nen Kochkurs, oder?

Apropos teuer: ich habe mir heute dann auf der Suche nach Zusatzzeit für meine Aircard einen Sprachkurs auf USB Stick gekauft. Er entspricht ca. 60 CDs. Aber da ich ja kein CD Laufwerk habe, ist das ganz gut, dass es den auch auf nem Stick gibt. War schweineteuer: 8000 Baht.

Die Verständigung hier ist nämlich echt schwer mit den Thailändern. Ich habe jetzt schon 2 getroffen, die dieselbe Frage erst mit Yes, dann mit No, dann mit Yes und dann wieder mit No beantwortet haben.

Ich will ja auch ein bisschen die Kultur hier absorbieren und das ist echt schwer wenn man ständig aneinander vorbeiredet.

Hatte mir für Chiang Mai eigentlich so 2 Wochen gegeben, aber im Moment möchte ich eigentlich eher schnell weitereisen. Morgen kommen Egbert und Evelyn von der Trekking Tour zurück. Denen hatte ich ja zugesagt, dass ich auf sie warte. Sonst wär ich vielleicht schon weg.

Das Klima nervt immernoch ein bisschen. Ich habe 80% des Tages so einen klebrigen Schweiß-Fettfilm auf der Haut. Die Einheimischen hier schwitzen irgendwie gar nicht. Naja, vielleicht muss ich noch ein bisschen fitter werden (mache seit einiger Zeit jeden Morgen brav meine Situps, Liegestütze und Theraband-Übungen).

Dieses Haus "SK HOUSE II" hat eigentlich WLAN aber ich das noch nicht zum Laufen bekommen und bin immernoch mit meiner lahmen Aircard unterwegs. Daher ist Bilder uploaden immer langwierig.

Montag, 7. September 2009

Chiang Mai

Muss leider schnell schreiben, da die Minuten von meiner Aircard auslaufen. Habe die Simcard aufgeladen, aber das gilt offenbar nur für Telefonanrufe. Handy werde ich mir schätzungsweise morgen oder übermorgen in Chiang Mai besorgen.

Die Fahrt nach Chiang Mai war 12 Stunden lang. Konnte leider nicht schlafen. Der Bus war aber ok, und die Straße gut. Wenn mir einer gesagt hätte, das sind die USA, dann hätte ich das auch glauben können.

Auf der Fahrt mit einem Holländer geredet, der Boote baut, u.a. das Boot für Deutschland beim Americas Cup. Hier haben wir dann noch eine Holländerin getroffen die alleine reist und gegen die ich den halben Abend Schach gespielt habe (2 zu 2).

Wir haben eine Art Trekking Tour gemacht direkt heute. Mit Seilwinden zwischen Riesenbäumen hin und herfahren. War sehr lustig. Wir waren in einer Gruppe mit 3 israelischen Mädels, die auch gut drauf waren. Israelis sind den Deutschen recht ähnlich, finde ich.

Morgen machen die beiden eine 3tägige Trekking Tour. Das war mir aber erst mal zu viel. Daher werde ich auf eigene Faust die Gegend erkunden.

Fotos kommen dann auch wieder. Habe hier ein echt tolles Zimmer!

Die Fotos zum letzten Bericht sind nicht richtig hochgeladen worden, die kommen aber dann definitiv auch morgen.

So Minuten sind quasi aufgebraucht .. bis morgen (E-Mails beantworte ich dann auch). :)

PS: Karte läuft noch, also hier noch schnell das Gruppenfoto, das ich gerade im E-Mail Eingang hatte.

Links und rechts unsere Tourguides, dann von links nach rechts die Isrealis, Arratya (oder so) Adi und noch eine Adi, Egbert aus Holland, Evelyn, auch aus Holland, und ich.

Samstag, 5. September 2009

Letzter Tag ín Bangkok

Hier noch einige Impressionen der letzten Tage:

















So, wird mal wieder Zeit was zu schreiben. :)

Ich bin mit einem anderen Backpacker namens Sandro 2 Tage unterwegs gewesen. Am ersten Tag haben wir uns diese berühmt, berüchtigte Pingpongshow angeschaut. War nicht so heftig wie ich mir das vorgestellt hatte. Es gab so 7 verschiedene kurze Performances die verschiedene Dinge wie Bananen, Lampions, Colaflaschen usw. beinhalteten. Alles sehr akrobatisch, aber mit relativ gelangweiltem Gesichtsausdruck. War insgesamt aber ok. Muss man wohl mal gesehen haben, waren auch nicht nur Männer in der Show. Wer Details wissen will, soll mir eine Mail schicken, will das hier nicht so ausführlich beschreiben.

Den Grand Palace haben wir uns auch angeschaut, absolut beeindruckende Architektur (siehe Fotos). Ansonsten hat Sandro für fast jeden seiner 450 Facebook Friends ein Mitbringsel gekauft. Taranteln und Skorpione in Vitrine, T-Shirts, Aschenbecher, Holzfiguren, you name it.

Gestern abend dann noch ein bisschen mit anderen Leuten in der Khaosanroad gesessen. Heute war eher chillig. Sandro ist abgereist heute Mittag (@Sandro: sorry, das ichs nicht wie abgesprochen zum Frühstück geschafft habe, ich bin erst um 11 aufgewacht und hab mich dann noch mal umgedreht; hoffe du hast deinen Flug noch erwischt und hattest ne angenehme Rückreise).

Im Pool wieder mit paar Engländern geredet, die aber mehr so zur Langschläfer, Wenigreder, Vieltrinker-Fraktion gehören. Die sind aber wohl ok. Sind auf dem Weg nach Neuseeland zum Work&Travel. Eventuell gehen wir gleich noch mal durch die Khaosanroad.

Da habe ich heute einen sehr beeindruckenden Fußballakrobaten gesehen, der angeblich Geld sammelt damit er in Europa Fußballspielen kann. Glaub ich zwar nicht, aber der konnte wohl so einiges.











Mittwoch, 2. September 2009

Was gibt´s neues?

  • Proteinpulver gekauft (komplett vegetarisch), da ich kein Fleisch esse
  • Fisch am Spieß gegessen - schmeckt super!
  • Wieder in Jazzbar gewesen, eine Kanadierin und 2 Australier/in - gehe morgen abend wahrscheinlich mit dem Australier so eine Pingpong Show gucken (aus rein edukativen Gründen) - alleine trau ich mich da nicht rein
  • Kamera und Laptop lass ich jetzt meistens im Zimmer - geputzt wird das Zimmer eh nur auf Wunsch, es kommt also normalerweise keiner rein
  • Freundlichkeit der Thailänder: eigentlich dachte ich, dass die vor allem freundlich sind weil sie einem was verkaufen wollen, aber man kann sie echt leicht zum Lächeln bringen, auch wenn Sie einem nichts verkaufen können
  • Ich schwitze wesentlich weniger, entweder ist das Wetter angenehmer geworden oder ich habe mich akklimatisiert
  • Große Attraktion in der Khaosan heute waren gegrillte Insekten, mehrere europäische Leute haben riesige Heuschrecken, Kakerlaken und Mehlwürmer probiert - ich habe erst mal verzichtet

Dienstag, 1. September 2009

Swimmingpool auf dem Dach des Hotels

Sehr sehr nett. Damit wird das Klima wesentlich erträglicher! Schön zum Bahnen schwimmen. Auch wenn es in dem Video bedeckt ist, ist es bestimmt weit über 30 Grad warm (die Luft).


Welcher Tag ist heute?

Ist im Moment irgendwie alles ein bisschen viel an Eindrücken. Das Wetter, das ungewohnte Essen, die vielen Leute. Heute habe ich mich erst im Pool auf dem Dach des Hotelsnett mit zwei Mädchen aus Österreich unterhalten und dann mit einem Mädchen aus Bayern. Die sind hier kurz vor der Rückreise.

Dann bin ich ne halbe Stunde mit einem Israeli durchs Backpackerviertel gelaufen und hinterher ein paar Bierchen getrunken. Danach war ich schon so angetrunken, dass ich mich einfach zu zwei Holländerinnen gesetzt habe (gefragt hab ich natürlich schon), die gerade angekommen waren.

Die eine war sehr nett und freundlich, die andere war eher abweisend. Beide so ein bisschen tussimäßig. Irgendwann hab ich dann bezahlt und mich verabschiedet. Die beiden haben sich dann auf holländisch erzählt, dass sie mich vielleicht langweilen würden. Nö eigentlich nicht, aber wenn die sich mehr auf holländisch unterhalten als auf englisch mit mir reden, dann find ich das halt ziemlich blöd. Immernoch angetrunken bin ich dann zurück zum Zimmer und gucke seitdem thailändische Gameshows und Sitcoms in der Hoffnung darüber ein bisschen die Sprache zu lernen. Ist aber extrem schwer. Besonders die eigenen Schriftzeichen sind für mich reine Hieroglyphen.

Ich weiss nicht mehr ob ichs schon geschrieben habe: Habe Wäsche machen lassen (2 kg für 60Baht, gewaschen, getrocknet und aufgefaltet) und war beim Frisör für 100 Baht (einfach wieder bisschen kürzer).

Gerade wollte ich mal meine Facebook Sachen aktualisieren da steht da im Loginfenster eine russische Emailadresse. Ich dachte schon "Scheiße, jetzt hat die Russenmafia meinen Laptop gehackt!", aber dann ist mir eingefallen, dass ich in Dubai einem Russen erlaubt habe, seine E-Mails abzurufen, bzw. Nachrichten über Facebook. Also doch kein Grund zur Panik. :)

Freitag werde ich Bangkok voraussichtlich verlassen. Eine Woche hier ist wohl für´s erste mehr als genug.