Sonntag, 13. Dezember 2009

Myanmar Rueckblick - Teil 4

So hier geht es dann weiter. Heute ist mir nicht so nach schreiben, daher poste ich der Einfachheit halber mal ein paar mehr Fotos:


Bagan, Pferdekutsche (10 Euro pro Tag), Colin, Aak, Dasi


Die alte Bruecke noch mal
Vom Golden Rock zur Busstation (das ist nicht der LKW von dem ich vorher mal geschrieben habe)

Mittagessen an der Bruecke, kleine Fische die man mit Kopf essen kann.

Eine der beruechtigten Toiletten zum hinhocken.

Am Eingang des weltgroessten liegenden Aussenbuddha
Kopf desselben Buddhas

Dasi vor einer Buddhastatue

Noch mal der liegende Buddha

Bagon an der Pferdekutsche Colin, Aak, Dasi
Markt in Mawlinmyine, links Dasi

Freitag, 11. Dezember 2009

Myanmar Rueckblick - Teil 3

Die Bilder stell ich mal voran, weil die sich im Blogger so schlechte platzieren lassen.
Blick von der alten Bruecke in Mandalay, Wasserbueffel an derselben Bruecke, Dasi (auf der gleichen Bruecke), Blick von einem Tempelberg in Mandalay auf ein Golfresort und das letzte Bild stammt vom Eingang am Fuss des Berges, soweit ich mich erinnere.












So mit etwas Verspaetung (und auf einer thailaendischen Tastatur ohne Umlaute) kommt hier der dritte Teil des Rueckblicks.
Setse Beach - das ist einer von drei oder vier bekannteren Straenden in Myanmar. Dieser hier ist in der Popularitaet aber weit unten, weil das Wasser ziemlich trueb ist. Mir persoenlich hat es da allerdings besser gefallen als auf Koh Samui. Auf Samui find ich das Wasser wesentlich spackiger und staendig wird man da von Insekten gebissen. Ausserdem hat es da eine Menge Gestein unter Wasser. Setse Beach dagegen hat einen komplett ebenen Sandstrand, auch im Wasser. Der Sand ist nicht der schoenste, aber alles in allem kann man da gut schwimmen, Ball spielen oder in der Sonne liegen. Die beiden Schwestern koennen nicht oder nur wenig schwimmen und sind fuer Sonne auch nicht so zu begeistern.
Gegen Nachmittag haben wir dann noch 2 Mopeds gemietet und sind mit 80 bis 100 Stundenkilometer am Strand rumgerast. Es ging dabei vor allem auch darum Aak ihre Angst davor zu nehmen. Sie selber hat ein tolles Moped auf Koh Tao, aber traut sich nicht, damit zu fahren.
Nach einem kleinen Snack haben wir dann noch 2 Pferde gemietet. Die Pferde waren eher Ponies und wir durften nur in Begleitung damit rumtraben, war also nicht so spektakulaer. Unbequem war es auch noch.
Wo dieser Trip jetzt genau chronologisch einzuordnen ist, weiss ich nicht mehr. Jedenfalls ging es danach irgendwann ueber Yangon nach Mandalay (ca. 2 mal 10 Stunden im Bus). Das Fernsehunterhaltungsprogramm im Bus schwankte dabei zwischen ganz nett und nervig wegen schlecht ausgesteuerter Lautstaerke. Populaer sind in Thailand und Myanmar diese Billig Sitcoms a la Gute Zeiten Schlechte Zeiten oder auch Musik DVDs. Musikalisch haben die Myanma einiges drauf. Es gibt da viele gute Bands und Saenger und so ziemlich jeder bekannte westliche Pop oder Rocksong wurde von denen gecovert. Dann lief ab und zu noch Comedy, die man zum Teil auch ohne Sprachkenntnisse witzig finden konnte.
In Mandalay angekommen buchten wir uns in einem kleinen, aber netten Hotel ein mit schoener Dachterasse zum Fruehstuecken. Kosten glaub ich so 8$ pro Nacht und Nase.

Am Morgen kam Aak dann zu mir auf die Dachterasse (Fruehstueck war nur fuer Auslaender inklusive) und hat mir gesagt das Colin auf sie sauer sei weil er gestern ihren Pass gesehen hat laut dem sie 1974 geboren war und somit 35 Jahre und nicht 31 wie sie Colin vorher erzaehlt hat. Im Grunde hat sie im beim ersten Treffen gesagt, sie sei 29, dann hat sie das Schrittweise erhoeht. Bis auf 35 ist allerdings ein ganz schoen grosser Schritt.

Mir selber hatte sie mehrmals gesagt sie sei 32 und auch 1977 geboren, 35 macht allerdings mehr Sinn. Sie sieht auch eher aus wie 35. Tja netterweise habe ich dann angeboten mit Colin zu reden und ihmzu erklaeren, dass sie das nur macht, weil sie ihn nicht verlieren will. Dazu kam es aber dann nicht.

Als Colin raufkam erklaerte der mir, dass Aak ihm gesagt habe, dass alle Dokumente absichtlich falsch auf 1974 ausgestellt wurden, damit Aak besser in Malaysia oder Singapur arbeiten konnte. So ein Unsinn und der glaubt das auch noch. Aak war dabei das Gegenteil von Kleinlaut. Sie haette ja Colin 1000mal gesagt blablabla und sie wuerde nie luegen. Das sie ein Kind hat weiss Colin auch nicht und ich bin bei der ganzen Sache dann stillschweigender Mittwisser. Ich konnte mir das ganze nicht mehr anhoeren und bin runtergegangen.

Colin wollte den Tag im Hotel verbringen und daher sind wir zu dritt dann auf Sightseeing Tour gegangen.
Als Aak sich dann weiter uneinsichtig zeigte ist mir der Kragen geplatzt und ich hab ihr gesagt, dass ich sie an Colins Stelle verlassen wuerde und das es fuerchterlich waere wieviel sie luegt. Danach und fuer den Rest des Urlaubs war sie dann sehr kleinlaut und uebertrieben freundlich zu mir. Vielleicht hatte sie Angst, dass ich Colin zu viel erzaehlen wuerde. Naja, das ist deren Sache. Ich moechte mit Aak nur so wenig wie moeglich zu tun haben.

Man koennte jetzt denken, dass Dasi nicht so ganz anders sei als Aak, aber ich glaube, dass ich das trotz rosaroter Brille verneinen kann. Die beiden sind komplett unterschiedliche Typen. Dennoch sind sie ja Schwestern und Dasi muss auch mit Aak klarkommen, nicht zuletzt weil sie zusammen arbeiten. Wenn ich mich dazwischen werfe dann schneide ich mir eventuell ins eigene Fleisch und Aak macht mich schlecht vor Dasi, was sie laut Dasi auch tatsaechlich so schon macht. Auf der anderen Seite hat Aaks Empfehlung uns beide erst zusammengebracht, sonst waere da wohl nichts draus geworden.
Dasi selber hat im letzten Jahr 8 Monate nicht mir ihrer Schwester reden wollen, von daher hat sie Verstaendnis dafuer wenn ich mich ueber Aaks Verlogenheit aufrege.
Nach unserer Konfrontation hatte Aak dann Bauchschmerzen und ist ins Hotel zurueckgefahren. Dasi und ich haben uns alleine noch eine lange, alte Bruecke und einen schoenen Sonnenuntergang angeschaut. Mit Namen und historischem Hintergrund kann ich leider wieder nicht dienen. Auf jeden Fall war das der Ort mit den meisten Touristen in Myanmar bis dato. Nichtsdestotrotz sehr schoen.

Montag, 7. Dezember 2009

Myanmar Rückblick - Teil 2

Am "Golden Rock" haben wir also die Zeit von Freitag bis Sonntag verbracht. Sonntag mittag sind wir dann abgestiegen zur Mittelstation, wo man auch "duschen" konnte, was soviel heisst wie ein Fass mit sauberem Wasser und eine kleine Schüssel zum über den Kopf schütten.
Normalerweise haben Burmesen zum duschen einen Dusch-Longyi an, eine Art Wickelrock, den man auch tagsüber trägt. Rund 80% aller Männer und Frauen tragen so einen Longyi. Colin und ich hatten uns mittlerweile auch einen zugelegt und wurden wegen unserer eigenartigen Wickeltechnik (und unserem westlichen Aussehen) belächelt (Foto reiche ich eventuell nach: Colin ist auf Koh Tao zur Zeit und ich in Bangkok und er hat die Fotos, weil ich meine Kamera zu dem Zeitpunkt nicht dabei hatte).
Weiter ging es mit dem LKW und dann mit dem Bus, bis wir schließlich in der dritt- oder viertgrößten Stadt Mawlinmyine angekommen waren. Hier geht Dasi zur Zeit zur Schule und ihre Familie wohnt nur eine Stunde entfernt in einem Dorf.
Mawlinmyine ist ruhig und ganz nett. Strom hat die Stadt aber eher selten, angeblich hat sie sich mit der Regierung in den Haaren wegen nicht bezahlter Stromrechnungen. Viele Restaurants, Hotels oder Haushalte haben ihren eigenen Generator für den Notfall. Ein besonders nettes Restaurant ist direkt am Fluss mit gedämpft bunter Beleuchtung und großer Fußballleinwand. Da zahlt man aber für ein ordentliches Gericht auch so 4 bis 5 US$, also so 3 Euro oder 150 Baht. Statt dem bestellten Wasser habe ich Bier bekommen. Naja ok. Die Burmesen sprechen minimal besser englisch als die Thais, aber das auch eher so in Mandalay und Bagon. also Touristenstädten.
Die meisten Restaurants sind grell mit Neonröhren beleuchtet, weil Asiaten das gut finden. Ich vermute das liegt daran, dass Sauberkeit hier keine Selbstverständlichkeit ist und man daher lieber genau sehen will was man isst.
Apropos, ich hätte es ja nicht geglaubt, aber ich habe auf der Busfahrt ca. 10 oder mehr frittierte große Heuschrecken gegessen, natürlich erst aus Gruppenzwang, aber ich muss sagen, die schmecken wohl. Erst hab ich noch rumgepult um den Darm rauszunehmen und den Kopf weggeschmissen, aber hinterher war mir das zu doof. Flügelchen ab und rein damit.
Colin war mittlerweile ziemlich erkrankt und wurde von Aak überbemuttert. Er war schon extrem genervt, weil er einfach ein paar Stunden Ruhe haben wollte, aber Aak ihm stundenlang den Bauch massiert hat. Leider spannte sie Dasi dann da auch noch mit ein, so dass die beiden dann zusammen auf ihm rumdrückten.

Aak fielen immer irgendwelche unsinnigen Sachen ein, was man bei der und der Erkrankung machen muss oder essen muss, oder welche Medizin gut ist. Absolut irrsinnige Dinge zum Teil. Im örtlichen Krankenhaus wurde Colin dann mit Medikamenten gegen alles mögliche versorgt, angeblich hatte er 111 Fahrenheit, das sind ja irgendwie 44 Grad Celsius habe ich gerade gegooglet, so ein Schwachsinn ...

Er fühlte sich aber die ganze Zeit über nicht gut und hat sicher 5 Kilo abgenommen. Da wir beide viele Mosquitostiche hatten, hoffe ich mal nicht, dass es Malaria, Dengue Fieber oder ähnlich schlimmes ist.
Als nächstes ging es dann Aak übel (das war aber schon in Mandalay) und schließlich noch mir, aber nur minimal. Ist auch mittlerweile wieder alles in Butter bei mir.

Das Hotel in Mawlinmyine fand ich super. Schönes altes großzügig gebautes Haus. Unser Zimmer hatte eine sehr hohe Decke. Die Betten waren alt, aber okay. Unser Badezimmer war im Flur, aber auch nur für uns (mit Vorhängeschloss). Colin hatte da ein unschönes Erlebnis mit gleichzeitigem Sturzdurchfall und Erbrechen. Ich habe das Ergebnis noch sehen dürfen, bevor Aak das dann beseitigt hat.
Fotos: Flur vor unserem Hotezimmer und Blick aus einem Fenster im Flur


Abends sind wir dann zur Tante der Geschwister gelaufen, die sich sehr gefreut hat. Colin wurde noch ein wenig betüddelt und hat ein bisschen geschlafen. Am nächsten Tag ging es dann mit einem Tuk Tuk zum Elternhaus. Die beiden hatten Angst, dass wir sie nicht mehr mögen würden, wenn wir die Armut sehen würden, in der die Eltern leben würden.

Das störte uns aber nicht wirklich. Ich möchte zwar nicht so wohnen müssen, aber für ein, zwei Tage find ich das ganz nett. Das Haus hat nur ein großes Zimmer, Geschäfte verrichtet man irgendwo in den Büschen und Waschen kann man sich mit dem Wasser aus dem Brunnen. Betten gibt es auch nicht. Alle schlafen nebeneinander auf dem Boden.
Früher war der Vater mit einem Bürojob für die Regierung tätig, heute ist er Rentner ohne Rente. In Asien wird einfach erwartet, dass die Kinder den Eltern Geld schicken. Dasi schickt ca. 100 Euro im Monat, Aak drückt sich davor (sie sei schon zu alt und muss an ihre eigene Zukunft denken). Die Eltern haben einen relativ großen Hang mit Obstbäumen verschiedenster Art deren Ertag sie auf dem Markt verkaufen können. Als wir da waren wuchs aber nirgendwo was. Ab und zu schlägt der Vater einen der goldenen Bambusse und verkauft den heimlich (seine Frau schimpft ihn dann :))

In dem Haus wohnen neben den beiden Eltern , der jüngste und einzige Sohn der schwer herzkrank ist und sehr dünn, die Tochter von Japanma (einer der vier Schwester) und der Sohn der mittleren Tochter deren Namen ich nicht kenne und die wohl keine gute Beziehung zur Familie hat, wie man so raushören konnte.

Hinter dem Haus haben wir dann Fisch gegrillt, den wir auf dem Markt in Mawlinmyine gekauft hatten. Dasis Bruder ist sehr technikbegeistert und war fasziniert vom kleinen Ipod nano, den ich Dasi mitgebracht hatte. Dasis Vater spricht relativ gut englisch aber ist eher still. Die Familie schien uns aber sehr zu mögen und war, wie gesagt, sehr freundlich. Zwischendurch kreuzte die Dorfpolizei mit 5 Mann auf um unsere Visa und Personalien zu überprüfen. Das hatte der Vater aber offenbar selber veranlasst um keine Probleme zu bekommen. War auch halb so wil
Dann besuchten wir noch zwei Cousinen am anderen Ende des Dorfes und nahmen gegen 20:00 den Nachtbus zurück nach Yangon. Das weitere folgt dann morgen oder übermorgen.

Ach, ich habe noch vergessen das wir von Mawlinmyine aus (oder ich glaube sogar vorher) einen Abstecher zum Setse Beach gemacht haben, aber dazu schreibe ich dann später mehr.

Freitag, 4. Dezember 2009

Myanmar Rückblick - Teil 1

Gestern Morgen bin ich aus Myanmar/Burma zurückgekehrt und habe erst mal mit 16 Stunden Schlaf meine Übermüdung, Diarrhoe, leichte Grippe und Augenentzündung auszukurieren versucht. Hat soweit ganz gut geklappt. :)

Die Berichte zu Myanmar werde ich auf ein paar Tage aufteilen, weil mir bestimmt immer wieder noch was einfällt, was ich vergessen habe.

Ich beschreibe erst mal chronologisch den Verlauf der 14 Tage.

Gestern vor 2 Wochen ging es also los von Bangkok nach Yangon (Rangun). Ein normaler, kurzer Flug mir Air Asia. Der Flughafen in Yangon ist zwar klein aber auf internationalem Standard und sauber.

Dasi und Aak warteten schon 2 Stunden auf uns, obwohl wir keine Verspätung hatten. Ich hatte vorher schon weiche Knie, nachdem wir uns 6 Wochen nicht gesehen hatten. Die Vertrautheit war aber schnell wieder da.

Dasi trug ihre weiße Hose und ein helles Oberteil. Alles was weiß ist gefällt ihr. Weiße Hunde, weiße Kleidung, weiße Haut. Ich mag mehr so bräunliche Töne, grün und blau.


Vom Flughafen ging es zu einer Wechselstube um Dollar in Kyat zu tauschen (1000 Kyat = 1$). Das Taxi war von einer mir nicht erkenntlichen Marke und schätzungsweise so alt wie ich. Taxifahren in Myanmar ist oft teuer, weil es kein Taximeter gibt sondern der Preis vorher ausgemacht wird. Ausländer zahlen höhere Preise selbst in Begleitung von Einheimischen. Für dasselbe Zimmer zahlen Ausländer z.B. 10$ und Einheimische 5$.

Foto: Colin vor der Wechselstube


Mein erster Eindruck nach Verlassen des Flughafens war, dass Yangon im Außenbereich aussieht wie in Havanna oder in den Südstaaten der USA. Großzügig gebaute, schöne Villen im englischen Koadtlonialstil (glaube ich), aber alles eher verwahrlost. Ein Staubwedel und ein Eimer Farbe würden in Myanmar oft Wunder wirken. Mir war das ganze jedenfalls von Anfang an sehr sympathisch.

In der Wechselstube angekommen wechselten wir die Dollar in Kyat. Während ich für 2 Wochen großzügige (dachte ich zumindest) 740$ mitgebracht hatte, wollte Colin mit 150$ auskommen.

Das sei viel zu wenig befanden die beiden Mädchen (und sie hatten sehr recht damit, wie sich schon 2 Tage später rausstellte), daher lieh ich Colan 200$ und tauschte selber 500$ in 500 Eintausend-Kyat Scheine um. Die Verwaltung des Geldes übernahmen die beiden Schwestern, ohne uns um Einverständnis zu bitten. Aber wir gingen mal einfach davon aus, dass das okay sei und es eh besser wäre, wenn die beiden bezahlten, damit wir nicht abgezockt wurden.

Dann ging die Fahrt weiter zur Busstation. Wie lange wir warten mussten, weiss ich nicht mehr, da ich in den 2 Wochen 7 oder 8 ca. zehnstündige Busfahrten hinter mich bringen musste.

Unser erster Stopp war Kyaik-htiyo, der goldene Fels.



Unser Bus kam nach ca. 6 Stunden in der Talstation des goldenen Felsen an. Von da an nahmen wir einen LKW mit ca. 40 Personen auf der Ladefläche zur Bergstagastation und ab da hieß es "laufen". Ca. 90 Minuten steil bergauf. Unsere je 10 bis 20kg Gepäck ließen wir von Gepäckträgern den Berg raufschleppen. Übergewichtige, alte oder faule Menschen haben auch die Wahl sich in einer Art Sänfte von 2 Burmesen den Berg rauftragen zu lassen. Flug, Busfahrt, LKW Fahrt und laufen, das war ziemlich viel für einen Tag.

Oben angekommen checkten wir ins Mountain Top Hotel ein. Die Räume kosteten jeweils 55$ und wir blieben 2 Nächte. Zusammen mit einigen Souvenirs, den Bus- und LKW Fahrten, den Gepäckträgern und dem Essen kosteten uns die ersten beiden Tage 400$ für vier Personen.

Colan und ich konnten die Rechnung erst nicht nachvollziehen und daher gab es dann zwei Tage später in Mawlinmyine erst mal einen Streit. Aak war sauer auf Colan, und Dasi weinte, weil sie meinte ich würde ihr nicht vertrauen. Zwischen Dasi und mir blieb es aber bei dieser 10 minütigen negativen emotionalen Entladung für die 2 Wochen. Aak ist allerdings aus einem anderen Holz geschnitzt, aber dazu werde ich mich später noch mal ausführlicher äußern.

Zurück zu Kyaik-htiyo (gesprochen Dschai-Tio). Das Hotel war also das teuerste in dem ich übernachtet habe, seitdem ich in Asien bin. Leider war es nicht das beste. Während Colin und Aak Glück hatten mit ihrem Zimmer, mussten Daisy und ich von der Rezeption ca.100 ungesichterte verwinkelte Treppenstufen zu unserem Zimmer absteigen, das zwar schön war, aber auch sehr feucht. In einem klammfeuchten Bett zu schlafen finde ich sehr unangenehm.

Foto: Dasi beim Check-In.


Die nächste Nacht konnten wir glücklicherweise das Zimmer wechseln. Nicht mehr ganz so feucht, aber trotzdem das Geld nicht wert.

Einheimische haben in Kyaik-htiyo die Möglichkeit sich kostenlos in einem der vielen identischen Restaurants in der Restaurantallee einzumieten, wenn sie tagsüber da essen. Da wir leider fast die einzigen Ausländer da oben waren, war es unangenehm ständig im Mittelpunkt aller Aufmerksamkeit zu stehen. Ständig wurde über uns geredet, alle Augen glotzten uns an und dann wurde auch noch immer bewertet wer von uns beiden besser, klüger, stärker, gutaussehender, größer und wohlhabender sei. Diesen Streit fochten auch Dasi und Aak untereinander aus, was Colin und ich natürlich nicht gut fanden, wobei ich weder mit Aak noch mit Colin jeden Tag verbringen könnte. Aak ist meiner Ansicht nach bösartig und total egoistisch und Colin ist sehr einfach gestrickt und eher geizig. Dasi ist auch eher simpel, aber bei ihr finde ich es, anders als bei Colin, angenehm.

Colin hat sein Essen zurückgehen lassen, wenn es nicht genau das war, was er bestellt hat. Er regte sich darüber auf, dass in Asien nicht, wie in Canada, alle das Essen gleichzeitig serviert bekamen und konnte nicht verstehen, wieso er nicht überall Chai Tee und Café Latté bekommen konnte. Obwohl er vermutlich eine Stange mehr Geld hat als ich, teilte er sich mit Aak alle Kosten (bzw. lies diese sogar mehr bezahlen) während ich mehr als 80% aller Kosten für Dasi und mich übernahm, was ich aufgrund unterschiedlicher Einkommens-/Vermögensverhältnisse auch sehr angemessen finde. Aak hat sich darüber selbst bei mir ausgelassen und ich habe versucht Colin beizubringen, dass da ein Ungleichgewicht besteht, aber er konnte oder wollte es nicht verstehen. Das hört sich jetzt alles sehr negativ an, aber wenn man sich 14 Tage auf der Pelle hockt, dann können einen schon manche Sachen nerven, wobei mich an Dasi bisher nichts nervt ... naja, will sagen, Colin ist schon in Ordnung. Er ist vom Typ her einfach komplett anders als ich. Aak ist da ein ganz eigens Kapitel, aber dazu, wie gesagt, später mehr.

Oben auf dem Berg war es relativ kühl. Abends mussten wir sogar lange Klamotten anziehen. Rings um den goldenen Fels (über dessen Geschichte ich mich leider nicht informiert habe - ich weiss nur, dass er angeblich vor einigen Jahren schwebte und dass das Gold nur aufgemalt ist), gab es Unmengen an Geschäften und Restaurants. Diese umrandeten ein gefliestes Plateau (ca. 2 Fußballfelder groß) auf dem man nur ohne Schuhe laufen durfte. Viele Kinder und Jugendliche spielten da mit Bällen, die beim Auftitschen bunt leuchteten. Colin und ich haben das dann am späten Abend auch machen wollen, was uns dann aber ein Polizist oder Ordner in Zivil untersagt hat, wegen der späten Uhrzeit.



Von den befürchteten Polizisten und Soldaten sieht man in Myanmar erstaunlich wenig, das hatte uns am Flughafen in Bangkok auch schon ein 70jähriger Schweizer gesagt, der sich über das Reiseembargo gegen Myanmar aufregte. Die Menschen könnten schließlich nichts für die Militärdiktatur. Auch hat er uns erklärt, dass die Dollarscheine nicht geknickt, gefaltet, bemalt oder ähnliches sein dürfen. Wenn sie nicht druckfrisch aussehen, werden die nicht angenommen in Myanmar. Die Kyat können allerdings total zerfleddert sein, das ist egal.


Ich habe mehrere Leute in Myanmar gefragt, was sie vom Embargo halten (über das die Deutschen allerdings wohl nicht informiert sind, da 80% der Myanmarreisenden Deutsche zu sein scheinen, aber auch die trifft man nur in den Touristengebieten von Mandalay und Bagon). Die Einheimischen finden das Embargo als Maßnahme gegen die Regierung gut und für die Bevölkerung schmerzvoll, also genau so, wie ich als Außenstehender das auch sehen würde.


Für heute muss das erst mal reichen, weiter geht es mit meinem Reisebericht in ein oder zwei Tagen.

Sonntag, 15. November 2009

Wochenende

Colan ist am Samstag morgen hier eingetroffen. Er ist ein ziemlich bodenständiger, normaler Kanadier. Tischler und Landwirt, hört gerne Rockmusik. Sehr unkompliziert.

Er kam gerade an, als wir von einer langen Diskonacht zurückgekommen sind. Mir war gar nicht klar, dass wir so lange unterwegs waren und es war auch das erste mal seit 5 Wochen, dass ich ein paar Bierchen getrunken habe. Einmal im Monat geht das schon in Ordnung, denk ich.

Erst wollten wir ins Gulliver hier in der Khaosan Road, aber die Freundin des Italieners Alessandro hatte ihren Ausweis nicht dabei, daher sind wir dann in diese Dachbar mit Livemusik ein paar Meter weiter. Als die dann um halb zwei dicht machte sind wir noch eine Runde Billard spielen gegangen in einer irischen Bar und als die auch um 2 Uhr schloss (wie es auch königlich angeordnet ist), hat uns ein Taxifahrer (zu sechst im Taxi + Fahrer) zu einer "geheimen" Disko gebracht, die bis 5 Uhr auf hatte. Da wir da die einzigen Ausländer waren, wurden wir wie VIPs behandelt mit Handschlag durch den Manager und richtiger Bedienung, die ständig unsere Gläser nachgefüllt hat. War insgesamt sehr witzig.

Dann stand Colan ca. zur gleichen Zeit in der Hoteltür wie wir und wir mussten noch bis nach 7 Uhr warten, weil es Unklarheiten mit dem Zimmerpreis gab. Samstag war dann für mich ausschlafen angesagt und heute sind Colan und ich viel rumgekommen: schwimmen, Chatuchek Markt, Pantip Plaza und dann mit 2 Motoradtaxis zurück. Morgen vielleicht noch mal das große Einkaufscenter MBK. Aber erst muss er Passfotos machen und wir müssen uns um das Visum für Myanmar kümmern. Flüge haben wir für Donnerstag morgen gebucht. Ich bleibe da 2 Wochen, er nur eine weil er noch nach Vietnam möchte. Kosten ca. 160 Euro hin und zurück mit Air Asia. Ist preislich noch okay, find ich.

Für Daisy habe ich noch einen kleinen Ipod gekauft mit Netzteil zum aufladen, da sie keinen Computer hat und unter anderem ihren Lieblingssong draufgeladen. Ich denke mal, dass sie sich darüber freuen wird. Aber das werde ich ja am Donnerstag sehen.

Sonntag, 8. November 2009

Massagen, Motorraeder, Warane

Tja, ich haenge hier ein bisschen in der Warteschleife, aber im Grunde ist es hier auch ganz nett. Ich unterhalte mich nett mit den Mitarbeitern und Gaesten vom Hotel, der schwule Mr.X der hier staendig alle maennlichen Gaeste anbaggert, die nette Porn (das ist hier ein normaler Name) und ihre 5jaehrige Tochter Faen, die witzigen Putzfrauen Su und Rin, Tony aus England dessen Thai-Freundin hier eine Breakdance Kindergruppe von ca. 20 Leuten betreut, Justin aus den USA, Helena aus Tschechien (die dummerweise eine ueberteuerte Kette fuer 4000$ gekauft hat und jetzt versucht ihr Geld zurueckzubekommen, was nicht so leicht ist, da die Polizei an diesen Juwelenbetruegereien offenbar mitverdient), Ton der Computerfreak vom Hotel hier der verrueckte Hund Pangpon der gegen seinen Willen immer mit Haarspangen und Schleifchen zurechtgemacht wird.

Colan wird um den 12ten hier eintreffen und dann besorgen wir uns ein Visum und Flugticket und machen rueber in den Westen, nach Yangon/Myanmar.

Ein paar Nachmittage habe ich in der Downtown von Bangkok verbracht. Nachdem ich mehrere Wochen keine Massagen genossen habe, habe ich es in den letzten Tagen etwas uebertrieben und hatte an einem Tag z.B. vier Massagen in drei verschiedenen Salons. Aber jetzt hab ich da erstmal wieder keinen Spass dran. Thaimassagen kann ich nicht empfehlen, die sind zwar guenstiger aber sehr schmerzhaft. Oelmassagen und Fussmassagen sind sehr gut. Kopf, Schultern, Ruecken ist auch gut und andere kenne ich noch nicht.

Der Preis sagt nicht viel ueber die Qualitaet der Massage aus. Hier in Khaosan bekommt man eine Oelmassage fuer 250 Baht (5 Euro), in den Downtown Bereichen kostet sie bis zu 580, wenn es ein richtig schoenes Spa ist sogar noch mehr. Die Raeumlichkeiten sind dann oft netter, zum Teil hat jeder Massagetisch eine eigene Dusche aber die Massage selber ist qualitativ immer aehnlich.

Dasi fand das nicht gut mit den Massagen und sie schrieb, dass sie deshalb die letzte Nacht nicht schlafen konnte, was auch ein Grund ist, warum ich das jetzt erst mal wieder lasse. Es gibt natuerlich auch Massageplaetze die etwas in den sexuellen Bereich gehen. Meine waren aber ganz serioes und normal.

Fuer den Rueckweg habe ich jetzt meistens ein Motorradtaxi genommen. Zwar ist die Fahrt vielleicht etwas gefaehrlicher aber auch wesentlich schneller. Das hat irgendwie was von einem Videospiel, wenn das Motorrad kreuz und quer zwischen den Autos durchfaehrt und sich durch enge Gassen zwaengt. Fuer den Nervenkitzel ist das toll und die Thais selber haben erstaunlich wenige Unfaelle. Ich selber habe noch keinen gesehen und auch nur sehr wenige Dellen in den Fahrzeugen. Selber fahren wuerde ich natuerlich nicht.

Der Bruder der Rezeptionistin hier ist allerdings vor 3 Tagen bei einem selbstverschuldeten Motorradunfall im Sueden Thailands ums Leben gekommen. Sie scheint es relativ gut verkraftet zu haben. Die Leute trauern bei solchen Sachen hier natuerlich auch, aber sie sind insgesamt relativ gelassen. Buddhismus lehrt das Attachment also zu starke Verbundenheit, auch zur eigenen Familie, schlecht ist.

Tja was gibt es sonst noch zu berichten? Im Park hier gibt es Warane.
Als ich zum ersten mal einen gesehen habe, habe ich gedacht der waere aus dem Zoo ausgebrochen und wollte schon ein paar Thai Leute darauf hinweisen, dass da so ein 50cm Waran frei rumlaeuft. Nur ist mir dann aufgefallen, das der ganze Bereich um den Fluss davon wimmelt. Ich geh mal davon aus, dass die ungefaehrlich sind. Ratten habe ich hier jetzt auch schon ein paar gesehen in der Naehe des Hotels - in friedlicher Koexistenz zu den Katzen und Hunden die hier ueberall rumlaufen. Sind halt buddhistische Tiere. ;-)

Zum Hochladen der Videos bin ich offensichtlich noch nicht gekommen, aber das mach ich auf jeden Fall in den naechsten Tagen noch.

Dienstag, 3. November 2009

Neues aus Thailand

Gerade tickte hier ein Schweizer im Hotel aus, weil ihn seine Freundin verlassen hat. Es hat sich dann rausgestellt das er wohl mittelschwer paranoid und schizophren ist. Seine Mutter war bis letzte Woche auch hier im Hotel und ich hatte schon vorher kurz mit ihr gesprochen. Sie hatte allerdings nichts von der psychischen Krankheit erwaehnt.
Da der Sohn aber auch verbal mit Amoklauf gedroht hat, habe ich sie dann in der Schweiz angerufen. Die Nummer hat mir ihr Sohn gegeben.
Sie sagte, dass sie da leider auch nichts machen koennte und ihr Sohn mit Beruhigungsmitteln und Schlaf wieder einigermassen in die Spur kaeme. Die Beruhigungsmittel hab ich dann aus seiner Reiseapotheke rausgesucht und ihm gegeben. Danach wurde es etwas besser.
Aus dem Hotel wurde er trotzdessen rausgeworfen. Ich hoffe mal, dass er jetzt keinen Mist baut.

Gestern war hier ein Fest namens Loi Krathong bei dem alle glaeubigen Buddhisten ein selbstgemachtes oder gekauftes Boetchen aus Bananenblaettern, Blueten, Raeucherstaebchen und Kerzen auf den Fluss setzen um ihre Misstaten des vergangenen Jahres wegzuspuelen.
Ich habe ein paar kleine Videoclips gedreht, die ich morgen oder so mal hochlade. Bin gerade noch in der Hotellobby und habe die Kamera nicht hier unten.

Aaks Freund Colan ist vorgestern angekommen und wir haben kurz telefoniert. Sein Plan war eigentlich erst Ende des Monats nach Myanmar zu gehen, was mir nicht so in den Kram passte. Ich wuerde Dasi gerne moeglichst vorher schon sehen. Allerdings haette das spaetere Reisen u.U. den Vorteil, dass es genau in der Mitte des Zeitraums waere in dem ich sie nicht sehen kann. Wir sind erst mal so verblieben, dass wir zum Ende der Woche noch mal telefonieren wollen.

Einige Thais haben uebrigens wirklich unglaublich langweilige Jobs. Hier unten sitzt gerade wieder eine neue Praktikantin an der Rezeption, und das ist auch schon so ziemlich alles, was sie macht. Sie sitzt und guckt geradeaus. Die Rezeptionisten selber machen hier oft Doppelschichten, das heisst sie sitzen 16 Stunden am Stueck hier rum, und das fuer magere 120 Euro Gehalt im Monat. Damit liegen sie noch unter dem Durchschnittslohn, der so etwa 180 bis 200 Euro liegen muesste.